Kommentar
Des einen Freud, des anderen Leid
Präsenz im Internet wirkt. Wer das bisher nicht wahrhaben wollte, den sollte die Geschichte eines Rheumatologen aus Koblenz eines Besseren belehren: Der Arzt bekommt weiterhin täglich Anrufe von Patienten, obwohl er schon seit zwei Jahren im Ruhestand ist - weil seine Adresse und Telefonnummer in vielen Internet-Suchdiensten verzeichnet ist.
Für den Arzt im Ruhestand bereitet die unvollkommene Adressdatenverwaltung der Portale eher Missvergnügen, weil sie ihm Patienten zuführt, die er gar nicht mehr haben will. Für seine Kollegen im aktiven Dienst dagegen zeigt der Vorgang, welche Chancen das Netz für Ärzte heute bietet, die aktiv die Möglichkeiten zu nutzen wissen.
Die Angabe spezieller Tätigkeitsschwerpunkte in Suchdiensten kann helfen, sich im Netz mit dem eigenen Angebot von anderen abzuheben. Wer dies über eine eigene gut verlinkte Website forciert, wird von Patienten noch leichter gefunden. Vor allem beim Angebot spezieller IGeL kann ein solches Vorgehen sehr helfen.
Des einen Freud ist jedoch des anderen Leid: Das große WWW hat das Gedächtnis eines Elefanten. Wer später nicht mehr gefunden werden will, der muss viel Arbeit investieren oder neu anfangen: mit neuer Telefonnummer.
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