"Idiotentest" auf dem Prüfstand
GOSLAR (dpa). Der sogenannte Idiotentest für Autofahrer kommt beim 48. deutschen Verkehrsgerichtstag auf den Prüfstand. Experten von Automobilclubs kritisierten bereits im Vorfeld, die Kriterien der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) seien wenig transparent und schlecht nachvollziehbar.
Verkehrsjuristen des Deutschen Anwaltvereins (DAV) monierten zudem, dass es kein Rechtsmittel gegen den Test gibt. Jährlich müssen nach Angaben des ADAC mehr als 100 000 Bundesbürger zur MPU, vor allem nach Alkoholmissbrauch. Etwa die Hälfte davon besteht den Test nicht und bekommt den Führerschein nicht zurück.
"Der Skandal ist, dass man sich gegen Entscheidungen des "Idiotentests" nicht wehren kann", sagte DAV-Experte Christian Janeczek. Zudem müssten auch die Prüfer überprüft werden. Der DAV forderte deshalb ebenso wie der ADAC Video- oder Tonbandprotokolle von allen Untersuchungsgesprächen.
Zum Verkehrsgerichtstag, der am Mittwoch in Goslar beginnt, haben sich 1600 Experten von Automobilclubs, Behörden, Ministerien, Hochschulen, Verbänden und Versicherungen angemeldet.