Katastrophenhilfe

Deutsche Retter klassifizieren sich nach WHO

Freiwillige von Johannitern und ASB nehmen an Hilfseinsätzen bald als "Emergency Medical Team 1 mobile" teil – als erstes Team weltweit.

Veröffentlicht:

BERLIN/FRANKFURT. Die Johanniter-Auslandshilfe hat ihre internationale Soforthilfe durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) klassifizieren lassen und nach eigenen Angaben als erstes Team weltweit in der Kategorie "Emergency Medical Team 1 mobile" (EMT 1 mobil) die Prüfung bestanden. Die Johanniter sind außerdem die erste Nichtregierungsorganisation, die den Klassifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen hat.

Ein EMT 1 mobil ist ein medizinisches Nothilfeteam, bestehend aus 21 Einsatzkräften, darunter mindestens drei Ärzte, neun Rettungsassistenten und einer Hebamme, die nach Naturkatastrophen in abgelegenen Regionen medizinische Soforthilfe leisten – oft unter dem Dach der Aktion Deutschland Hilft (ADH).

In der Regel muss für einen Hilfseinsatz immer erst ein offizielles Hilfeersuchen des betroffenen Landes vorliegen (wir berichteten). Dieses dient dann als Handlungsgrundlage.

Die EMT-Klassifizierung reguliert künftig den Zugang internationaler Hilfstrupps zu Katastrophengebieten, um schnell und koordiniert Menschenleben retten zu können. Nicht-klassifizierte Organisationen werden wesentlich schlechtere Chancen haben, eine Einreiseerlaubnis für betroffene Länder zu erhalten, so die Johanniter.

Um die Klassifizierung zu erhalten, hätten die Johanniter unter anderem ihr Lager im "Sammlungsraum Logistik und Training" in Frankfurt auf bis zu zehn Tonnen Material vergrößert, Trinkwasseraufbereitungsanlagen angeschafft und umfassende Handlungsrichtlinien für ihre rund 100 ehrenamtlichen Soforthelfer festgeschrieben.

Unterdessen meldet auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dass seine First Assistance Samaritan Teams (FAST) als Soforthilfeinstrument der ASB-Auslandshilfe die EMT1-Klassifizierung durchlaufen haben. (maw)

Mehr zum Thema

Transparenz für Patienten

DKG macht Lauterbach bei virtueller Klinikliste Konkurrenz

Wenige Genehmigungen entzogen

KBV veröffentlicht Qualitätsbericht für 2022

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom