Medizinrechtlerin beklagt überzogene Debatte

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FRANKFURT (dpa). Die Debatte über ärztliche Behandlungsfehler in Deutschland ist aus Sicht einer Expertin überzogen. "Man tut dem System Unrecht und hat die falsche Anspruchshaltung", warnte die Vorsitzende des Vereins Medizinrechtsanwälte, Britta Specht, in einem dpa-Gespräch. So sei es kaum zu verhindern, dass sich solche Prozesse oft über Jahre hinzögen, sagte Specht am Rande des 10. Deutschen Medizinrechtstags in Frankfurt. "Ein ärztlicher Behandlungsfehler ist eben kein Kfz-Unfall", so Specht.

Ein einheitliches, transparenteres Gesetz für einen besseren Patientenschutz - wie zuletzt von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) angeregt - hält die Expertin für unsinnig. Durch die "Mischung aus Gesetz und Rechtsprechung", wie es sie bisher gebe, sei alles klar geregelt. Dass Klagen gegen ärztliche Behandlungsfehler zuletzt mehr in den öffentlichen Fokus rückten, hat für Specht verschiedene Ursachen: Zum einen häuften sich Ärzte-Fehler tatsächlich. Grund sei der gestiegene Kostendruck, der sich vor allem in Einsparungen beim Personal äußere. Zudem steige die Zahl der Klagen.

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