Kommentar

Künftig mit Sicherheitspuffer

Von Anja Krüger Veröffentlicht:

Endlich! Versicherer dürfen allein aufgrund des Geschlechts keine unterschiedlichen Preise mehr von Frauen und Männern verlangen. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Dort, wo Kundinnen aufgrund geschlechtsspezifischer Tarife gegenüber Kunden zurzeit noch Vorteile haben, geht es für Menschen mit einem durchschnittlichen Einkommen nicht um viel Geld. Unfall- und Risikolebensversicherungen sind nicht teuer.

Wo Frauen Nachteile haben, geht es ums Ganze: Krankenversicherung und Altersvorsorge. Frauen müssen hier viel mehr Geld für die gleiche Leistung aufbringen als Männer. Und das, obwohl sie im Schnitt meist weniger verdienen. Das Argument der längeren Lebenserwartung zieht nicht. Reiche leben auch länger als Arme, und niemand käme auf die Idee, deshalb höhere Beiträge zu verlangen.

Das Ende der Diskriminierung zahlen letztlich die Kundinnen und Kunden, nicht die Unternehmen. Weil die Versicherer keine Daten für die Kalkulation der neuen Tarife haben, wollen sie einen Sicherheitsaufschlag erheben. Und dieser Puffer wird sicher eher größer als kleiner ausfallen. Um die Versicherer muss man sich also trotz aller Klagen keine Sorgen machen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Machen Unisex-Tarife Versicherungen für Männer und Frauen teurer?

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentar zum Umgang mit aggressiven Patienten in Frankreich

Klima der Gewalt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen