DocMorris-Apothekerin startet Pick-up-Pilotprojekt

Eine norddeutsche Apothekerin lässt Kunden in ihrer Offizin Medikamente aus dem Ausland ordern.

Ruth NeyVon Ruth Ney Veröffentlicht:

BERLIN. Einen Pick-up-Service in der eigenen Offizin bietet seit Anfang Mai eine Apothekerin in ihren beiden DocMorris-Apotheken in Elmshorn und Pinneberg an. Ähnlich wie bei dem Projekt "Vorteil 24" der Apothekenkooperation Linda können dabei Kunden ihre Rezepte in einer der beiden Apotheken abgeben und sich die Arzneien dann von der niederländischen Versandapotheke DocMorris liefern lassen.

Für die Kunden zahlt sich dieser Weg aus, da sie für die Bestellung in den Niederlanden einen Bonus von bis zu 15 Euro je Rezept erhalten. Denn anders als in Deutschland ist ein solcher Rabatt bei Rezepten dort bisher möglich.

Für die Bestellung liegen in den beiden Apotheken Bestellscheine und Freiumschläge aus. Auch ein DocMorris-Briefkasten steht bereit. Die Kunden können sich ihre Medikamente nach Hause oder in eine der beiden Apotheken liefern lassen, wie die Deutsche ApothekerZeitung online berichtet.

Die Apothekerin selbst erhofft sich laut Andreas Engleder, Geschäftsführer der DocMorris-Kooperationsapotheken, für die eigenen Apotheken zusätzliche Kunden und damit einen höheren Umsatz. Für die Rezeptannahme und Weiterleitung erhält sie von DocMorris pro Rezept eine "Vergütungsgebühr", deren Höhe die Kooperation nicht bekannt gibt.

Das Projekt soll zunächst vier Monate lang laufen. Danach wird entschieden, ob das Pick-up-Modell ausgebaut werden soll. In der DocMorris Zentrale habe man die Initiative der Apothekerin zur Offizin-internen Einrichtung von Pick-up begrüßt, sagte Engleder.

Angesichts der schwierigeren Wettbewerbslage der Apotheken sei es verständlich, nach neuen Wegen zu suchen. Die Verbindung von Versand und Vor-Ort-Apotheke verbinde die Vorteile beider Kanäle und schaffe Mehrwert für die Verbraucher.

Seit Herbst vergangenen Jahres testet auch die Linda AG in einigen Kooperations-Apotheken dieses Vertriebsmodell gemeinsam mit der niederländischen Montanus-Versandapotheke. Dies löste gerichtliche Auseinandersetzungen aus, bei der die Rechtskonformität und Arzneimittelsicherheit des Modells bezweifelt wurden. Die Gegner konnten sich jedoch bislang nicht durchsetzen.

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