Australierin bekommt Sperma des toten Gatten

SYDNEY (dpa). Die Australierin Jocelyn Edwards darf mit dem Sperma ihres toten Mannes ein Kind zeugen und austragen.

Veröffentlicht:

Er habe keinen Zweifel, dass das Kind eine liebende Mutter habe und in eine große Familie geboren werde, die es unterstütze, sagte der Richter, der über den Fall entscheiden musste, am Montag in Sydney. Die 40-jährige Edwards weinte vor dem Gerichtssaal vor Freude.

Edwards Mann Mark war 2010 tödlich verunglückt. Die Witwe hatte dem toten Mann Sperma entnehmen lassen. Es wurde eingefroren, weil gerichtlich zu klären war, wem das Sperma gehöre. Edwards hatte fünf Jahre vergeblich versucht, schwanger zu werden. Das Ehepaar wollte sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen, als der Unfall passierte. Die Familie des Mannes stand hinter dem Wunsch der Witwe.

Auch in Deutschland hatte vor einiger Zeit der Fall einer Witwe Aufsehen erregt, die ein Kind von ihrem verstorbenen Mann wollte. Jahrelang kämpfte sie vor Gericht um die Herausgabe der Eizellen, die vor dem Unfalltod ihres Mannes 2008 mit dessen Samen befruchtet worden waren.

Im Mai 2010 hatte das Oberlandesgericht (OLG) Rostock entschieden, dass die Eizellen freigegeben werden müssen (wir berichteten). Die Hoffnungen der Frau zerschlugen sich jedoch: Keine der neun künstlich befruchteten Eizellen habe überlebt, teilte sie später mit.

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken