Kommentar

Forensik ist Psychiatrie

Martin WortmannVon Martin Wortmann Veröffentlicht:

Klack, der Riegel fällt. Und das durch einen dahergelaufenen Privatmann? Ein mulmiges Gefühl angesichts der Privatisierung des Maßregelvollzugs in Hessen ist durchaus verständlich.

Betrachtet man die Entstehungsgeschichte, sieht die Sache anders aus: Sie erweist sich als Beleg für den hohen Stellenwert der Medizin in der hessischen Forensik. Ausgangspunkt war die Privatisierung der regulären psychiatrischen Kliniken.

Sie wollten gemeinsam einkaufen und andere Verträge schließen - sprich: modern und marktgerecht agieren. Den Maßregelvollzug mit einzubeziehen erkennt an, dass es hier zwar auch, aber nicht vorrangig ums Wegsperren geht, sondern um die psychiatrische Behandlung.

Dies hat nun das Bundesverfassungsgericht auch rechtlich so gewürdigt. Durch ihre Mit-Privatisierung bleibt die hessische Forensik in einem klinischen Verbund.

Das bringt Vorteile für gemeinsame Bereitschaftsdienste und gemeinsamen Service ebenso wie für die Gewinnung und Weiterbildung qualifizierter Mitarbeiter - Vorteile, die nicht zuletzt auch den Insassen zugute kommen. Rechtlich, und nach den bisherigen Erfahrungen offenbar auch medizinisch, geht diese Rechnung auf.

Lesen Sie dazu auch: Hinter privaten Gittern - zu Recht

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert