Betrugsverdacht

Ermittlungen gegen 600 Frauenärzte

ESSEN/MÜNCHEN (dpa). 611 deutsche Frauenärzte sollen ihren Patientinnen im großen Stil Verhütungsspritzen mit dem in Deutschland nicht zugelassenen Mittel Depocon® (Medroxyprogesteronacetat, MPA) verkauft haben.

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Das berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf das Zollkriminalamt Essen und die Staatsanwaltschaft Wuppertal.

Es geht dabei offenbar um Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und den illegalen Großhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten, die nur Apotheken absetzen dürfen.

Seit Juli ist bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen Frauenärzte in Nordrhein-Westfalen ermittelt. Wolfgang Schmitz, Sprecher des Zollkriminalamts, sagte dem "Focus": "Mit der Masche haben die Ärzte mindestens sechs Millionen Euro umgesetzt - Tendenz steigend."

Frauenärzte konnten das in Österreich zugelassene Mittel bei den Händlern bestellen. Das Medikament sei billiger als ein vergleichbares Präparat in Deutschland.

Der gesamte Bestellwert liege vermutlich bei einigen Millionen Euro, hatte die Oberstaatsanwaltschaft im Sommer mitgeteilt. Für die betroffenen Patientinnen bestehe keine Gesundheitsgefahr.

Beim Zollkriminalamt Essen und bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal war am Samstag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

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