Schleswig-Holstein

Psychotherapeut wegen Missbrauchs von Patientinnen verurteilt

Zwei Jahre Haft auf Bewährung verhängten die Richter gegen einen Psychotherapeuten aus Schleswig-Holstein. Der Therapeut soll zehn Frauen im Alter zwischen 18 und 26 Jahren unsittlich berührt und dies als Therapie deklariert haben.

Veröffentlicht:

ITZEHOE. Wegen sexuellen Missbrauchs von Patientinnen ist ein Psychotherapeut aus Schleswig-Holstein zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zudem muss er 33.000 Euro Schmerzensgeld an seine Opfer zahlen.

Nach Angaben des Richters vom Landgericht Itzehoe hatten sich die Prozessbeteiligten bereits vor Beginn des Verfahrens im Falle eines Geständnisses auf das Strafmaß geeinigt.

Entsprechend räumte der Angeklagte vor Gericht die Vorwürfe ein. Danach hatte er in seiner Praxis in Quickborn von 2009 bis 2011 zehn Frauen im Alter zwischen 18 und 26 Jahren unsittlich berührt und dies als Therapie deklariert.

Dazu kamen weitere acht junge Patientinnen, die aus prozessökonomischen Gründen nicht in der Anklageschrift auftauchten. In manchen Fällen waren seine Opfer wegen eines früheren sexuellen Missbrauchs bei ihm zur Behandlung gewesen. Insgesamt gestand der Angeklagte 26 Taten.

Angeklagter dokumentierte Übergriffe per Videokamera

Seine Übergriffe dokumentierte der Angeklagte mit einer versteckten Videokamera und speicherte sie auf seinem Computer ab. Die Fotos und Filme packte er zum Teil in ein Verzeichnis mit gewaltverherrlichenden Pornofilmen. Die Ermittler hatten die heimlich aufgenommenen Bilder auf seiner Festplatte gefunden.

Die Taten wurden bekannt, als eine seiner Patientinnen - eine Arzthelferin - ihrem Chef von den Vorfällen bei den Behandlungen berichtete. Dem Therapeuten wurde mittlerweile die Approbation entzogen.

Der Therapeut ist nach eigenen Angaben mittlerweile selbst in Therapie. "Es tut mir sehr leid, was ich meinen Patientinnen, meinem Berufsstand und meiner Familie angetan habe", sagte er. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen