Künstliche Befruchtung

BGH glaubt nicht an Samenraub

Zwillingsvater scheitert endgültig mit Klage gegen Ärzte eines Kinderwunschzentrums.

Veröffentlicht:

KÖLN. Jetzt ist es endgültig: Die Ärzte eines Kinderwunschzentrums müssen einem Mann keinen Schadenersatz zahlen, der behauptet hatte, die künstliche Befruchtung seiner ehemaligen Partnerin sei ohne seine Zustimmung erfolgt.

Da der Bundesgerichtshof eine Nichtzulassungsbeschwerde des Vaters wider Willen abgelehnt hat, ist die Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm (OLG) im sogenannten Samenraub-Prozess jetzt rechtskräftig.

Der Mann hatte die Gynäkologen verklagt, um von der Unterhaltsverpflichtung für im November 2007 geborene Zwillinge freigestellt zu werden. Der Kläger hatte im Januar 2004 den Ärzten eine Spermaprobe zur Lagerung überlassen.

Die künstliche Befruchtung sei aber nach dem ursprünglich vereinbarten Zeitraum und ohne seine Zustimmung erfolgt, behauptete der Mann. Die Unterschrift unter der Einverständniserklärung sei gefälscht worden.

Das hatten die OLG-Richter anders gesehen. Sie waren davon ausgegangen, dass der Mann die Erklärung selbst unterschrieben hatte und hatten seine Klage abgewiesen.

Eine Pflichtverletzung von Seiten der Ärzte konnte das Gericht nicht erkennen. (iss)

Az.: I-22 U 108-12 (OLG Hamm), Az.: I ZR 40/13 (BGH)

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken