Gericht

Aut-idem geht vor Rabattvertrag

Veröffentlicht:

KOBLENZ. Das Sozialgericht (SG) Koblenz hat in einer aktuellen Entscheidung einem Apotheker Recht gegeben, der trotz Rabattvertrags einen mit aut-idem-Kreuz verordneten Import abgegeben hatte. Das meldet der deutsche Re-Importeur Kohlpharma.

Es könne nicht sein, dass die therapeutische Entscheidung des Arztes durch Rabattverträge zunichte gemacht würde, soll das Gericht verkündet haben.

Die Therapiehoheit des Arztes sei ein hohes Gut. Daher müsse es ihm möglich sein, die Abgabe eines bestimmten Arzneimittels zu erzwingen, etwa aus Compliancegründen. Dies sei nur über das aut-idem-Kreuz möglich.

Die Entscheidungen des Bundessozialgerichts zur Zulässigkeit von Nullretaxierungen hielt das Gericht laut Kohlpharma für nicht anwendbar, weil dort nicht mit aut-idem-Kreuz verordnet wurde.

Ein Apotheker sei auch im Importbereich nicht befugt, sich über die Entscheidung des Arztes hinwegzusetzen. Die Krankenkasse dürfe deshalb selbst dann nicht retaxieren, wenn ein Rabattvertrag bestehe, heißt es. (reh)

Az.: S 13 KR 379/13

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Urteil

BFH billigt Austausch von Kontodaten mit der Schweiz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System