Sozialbetrug

Krankenkassen geprellt

Die TK ist bei interner Prüfung auf Ungereimtheiten gestoßen: Jetzt ermittelt die Lübecker Staatsanwaltschaft wegen zu Unrecht gezahlten Krankengeldes.

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LÜBECK. Mehrere Krankenkassen in Deutschland sind offenbar durch zu Unrecht gezahltes Krankengeld Opfer von Betrügern geworden. Aufgeflogen ist der Betrug nach einer internen Prüfung bei der TK, die anschließend Anzeige erstattete und einen Mitarbeiter, gegen den nun ermittelt wird, fristlos entlassen hat.

Dies bestätigte ein TK-Sprecher auf Anfrage. Nach Angaben der Lübecker Staatsanwaltschaft, die die Fälle federführend bearbeitet, sind neben der TK weitere Krankenkassen bundesweit betroffen.

Oberstaatsanwältin Wenke Haker-Alm, Pressesprecherin für Wirtschaftsstrafsachen in Lübeck, sprach von einer zweistelligen Zahl von betroffenen Krankenkassen. "Es wird gegen eine Vielzahl von Beschuldigten ermittelt, darunter zwei Hauptbeschuldigte. Die Schadenssumme liegt im hohen sechsstelligen Bereich", sagte Haker-Alm der "Ärzte Zeitung".

Die Betrüger nutzten das Aufwendungsausgleichsgesetz (AAG), das Arbeitgebern einen Ausgleich von 80 Prozent des Lohns und der Sozialversicherungsbeiträge durch die Krankenkassen ermöglicht, wenn sie weniger als 30 Beschäftigte haben. Dafür zahlen Arbeitgeber eine Umlage, die von den Kassen verwaltet wird.

Der unter Verdacht stehende TK-Mitarbeiter soll ohne Kenntnis der Arbeitgeber Lohnersatzleistungen für gesunde Mitarbeiter beantragt und auf ein Sonderkonto umgeleitet haben. In anderen Fällen sollen auch die Arbeitgeber involviert sein. Das Verfahren wird nach Auskunft der Staatsanwaltschaft "zügig abgeschlossen". (di)

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