Missbrauchs-Vorwurf

Kinderarzt in Augsburg verhaftet

Ein Kinderarzt soll in München, Augsburg und Hannover Jungen sexuell missbraucht haben. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft.

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AUGSBURG / HANNOVER. Wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Jungen ist in Augsburg ein Kinderarzt verhaftet worden. Der 39-Jährige soll sich zwischen Juni 2012 und August 2014 mehrfach in München, Augsburg und im Raum Hannover an Kindern vergangen haben.

Bei dem Mann soll es sich nach Medienberichten um einen Krankenhausarzt handeln. Ob der Arzt sich auch an seinen Arbeitsstellen an Kindern vergangen hat, war zunächst unklar.

"In allen Fällen näherte sich der mutmaßliche Täter Buben im Alter von vier bis sieben Jahren und überredete diese, sich zu entkleiden", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Augsburg mit. "Anschließend nahm er sexuelle Handlungen sowohl an den Kindern als auch an sich selbst vor."

Verdächtigter schweigt

Der 39-Jährige sitzt nun in Untersuchungshaft. Bei einer Razzia wurden am Dienstag "die von ihm genutzten Räumlichkeiten" durchsucht und Beweismittel sichergestellt. Er mache zu den Vorwürfen keine Angaben, berichteten die Ermittler.

Der Mann soll sowohl in Augsburg als auch in Hannover gelebt und gearbeitet haben. Wie die "Neue Presse" (Donnerstag) berichtete, war der Mann zuletzt als Assistenzarzt an der Medizinischen Hochschule in Hannover tätig. Ein Klinik-Sprecher sagte dem Blatt, die Klinik sei kein Tatort gewesen.

Er bestätigte, dass auch in der Hochschulklinik Unterlagen beschlagnahmt wurden.Wie die "Augsburger Allgemeine" im Internet berichtete, soll der Tatverdächtige in seiner Freizeit fremde Kinder angesprochen haben.

Vor seiner Zeit in Hannover habe der Mann am Augsburger Klinikum gearbeitet, schrieb die Zeitung. Von den beiden Krankenhäusern waren am Donnerstag zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.

Nach Angaben der niedersächsischen Polizei soll sich der Mann am 18. August in Garbsen bei Hannover an einem Fünfjährigen vergangen haben.

Die Kripo in der niedersächsischen Hauptstadt bildete nach dem Verbrechen eine bis zu 20 Beamte starke Ermittlungsgruppe, um den Fall aufzuklären. Dabei ergaben sich die Verbindungen nach Bayern.

Der Verdacht gegen den Mann habe sich insbesondere durch die Auswertung von Funkzellenaufzeichnungen von Handys ergeben, berichteten die Ermittler. Auch eine DNA-Analyse belaste ihn. (dpa)

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