Betrugsvorwürfe

Laborarzt Schottdorf muss vor Gericht

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AUGSBURG. Der Fall Schottdorf beschäftigt weiter die Öffentlichkeit: Ab September müssen sich der Augsburger Laborarzt Dr. Bernd Schottdorf und seine Ehefrau vor dem Landgericht (LG) Augsburg verantworten.

Wie das LG mitteilt, wird den beiden gewerbsmäßiger Betrug in 124 Fällen vorgeworfen. Sie sollen in den Jahren 2004 bis 2007 verschiedene KVen zur Auszahlung von Speziallaborleistungen veranlasst haben, obwohl die Voraussetzungen hierfür nicht vorgelegen haben sollen.

Der Gesamtschaden soll bei über 78 Millionen Euro liegen. Prozessauftakt ist am 7. September. Das Landgericht hat allerdings insgesamt 23 Verhandlungstage, die bis zum 14.12.2015 gehen, festgelegt. Ob dann schon ein Urteil fällt, ist noch ungewiss.

Die Affäre zieht sich bereits seit Jahren hin. Schon vor drei Jahren hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Eheleute erhoben. Doch es kam immer wieder zu Verzögerungen. Im Sommer 2014 hatte der Bayerische Landtag offiziell einen Untersuchungsausschuss beschlossen.

Dabei ging es unter anderem um die Frage, ob die bayerische Justiz fünf Jahre zuvor die Ermittlungsverfahren gegen das Labor Schottdorf sowie bundesweit rund 10.000 Ärzte wegen des Verdachts betrügerischer Abrechnungen von Laborleistungen möglicherweise vorschnell eingestellt hat.

Schottdorf legte gegen den Untersuchungsausschuss zwar Verfassungsbeschwerde ein, scheiterte damit aber im Herbst 2014 vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof. (reh/eb)

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