Regress

Berliner Ersatzkassen für mehr Sachlichkeit

Bei der Richtgrößenprüfung für 2011 liegen KV Berlin und Prüfstelle im Clinch. Den Ersatzkassen macht die KV zu viel Wind, lediglich sechs Ärzte seien betroffen.

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BERLIN. Für mehr Sachlichkeit beim Thema Wirtschaftlichkeitsprüfung und Regresse plädieren die Ersatzkassen in Berlin. Sie reagieren damit auf die Kritik der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin am Vorgehen der Prüfungsstelle bei den Richtgrößenprüfungen für 2011.

"Bei objektiver Betrachtung der Verfahren relativiert sich jedoch die Aufregung der KV Berlin", so Gabriela Leyh, Leiterin der vdek-Landesvertretung Berlin/Brandenburg.

Nach Angaben der Ersatzkassen haben für das Verordnungsjahr 2011 im Rahmen der Richtgrößenprüfung für Arzneimittel gerade einmal sechs Ärzte einen Regressbescheid erhalten. Für 17 Ärzte habe die Prüfungsstelle Beratungsmaßnahmen ausgesprochen.

"Gemessen an den über 7000 Ärzten, die in Berlin an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen, eine geringfügige Zahl. Dies belegt eine deutliche Diskrepanz zwischen tatsächlicher und empfundener Regressbedrohung", so Leyh.

Die KV Berlin hat nach vdek-Angaben gegen alle belastenden Verwaltungsakte Widerspruch eingelegt. "Dieses Vorgehen ist grundsätzlich nicht zu beanstanden. Die Verfahren hat die KV Berlin vor dem Beschwerdeausschuss jedoch verloren", teilte die vdek-Landesvertretung mit.

Sie weist auch darauf hin, dass kein einziger Widerspruch der KV Berlin einen Rheumatologen betroffen habe. Gerade für diese Fachgruppe hatte die KV Berlin besonders gravierende Probleme geschildert.

Die KV Berlin führte die Probleme darauf zurück, dass die Prüfungsstelle eine Vereinbarung von Krankenkassen und KV zum Fachgruppendurchschnitt nicht umgesetzt habe. Diese Vereinbarung ist jedoch nach vdek-Angaben inzwischen als rechtswidrig eingestuft worden.

Die KV Berlin stand für eine Stellungnahme urlaubsbedingt nicht zur Verfügung. (ami)

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