AOK Baden-Württemberg

"Importquote abschaffen"

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SRTUTTGART. Die AOK Baden-Württemberg macht sich für die Abschaffung der sogenannten Importquote stark.

Die Verpflichtung der Apotheker, fünf Prozent des Verordnungsumsatzes aus Re-Importen zu bedienen, ist im Rahmenvertrag zwischen GKV und Apothekerverband festgeschrieben.

Nach einer Auswertung der AOK Baden-Württemberg habe die Quote 2014 "nur noch einen marginalen wirtschaftlichen Nutzen ergeben".

Die tatsächlichen Einsparungen durch die Importquote hätten gemessen an den gesamten Arzneimittelausgaben der AOK BW von rund 1,8 Milliarden Euro lediglich 0,2 Prozent betragen, heißt es.

Strafgelder von Apotheken, die die Quote nicht erfüllten, hätten zusätzlich 270.000 Euro gebracht.

"Alles in allem eine Größenordnung, die leicht etwa mit einer minimalen Anhebung des Herstellerabschlags auf patentgeschützte Arzneimittel problemlos ausgeglichen werden könnte - und die mit Sicherheit auch gerne von den forschenden Herstellern kompensiert würde", so Kassenchef Dr. Christopher Hermann.

Reimporte hätten sich in der Vergangenheit wiederholt als Einfalltor für Fälschungen und gestohlene Ware in die reguläre Lieferkette herausgestellt (wir berichteten).

Mit dieser Begründung hatte sich kürzlich auch Professor Karl Broich, Präsident der Zulassungsbehörde BfArM, für die Abschaffung der Quote ausgesprochen. (cw)

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Kosten und Nutzen

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