Arztbewertung

Beste Noten für die Zahnmediziner

Welche Arztgruppe hat die zufriedensten Patienten? Ein Arztbewertungsportal hat mehr als eine Million Online-Bewertungen analysiert. Ergebnis: Zahnärzte haben die Nase vorn.

Von Marco Hübner Veröffentlicht:
Zufrieden mit der Therapie? Ärzte lassen sich bequem von der Couch aus im Internet bewerten.

Zufrieden mit der Therapie? Ärzte lassen sich bequem von der Couch aus im Internet bewerten.

© [M] Andrey Popov / fotolia.com | Screenshot: jameda

MÜNCHEN. Allgemeinmediziner liegen, gemeinsam mit Zahnärzten und Urologen, ganz vorn, wenn es um die allgemeine Zufriedenheit der Patienten in Deutschland geht. Gemessen auf einer Schulnotenskala von eins bis sechs erzielten Allgemeinärzte eine 1,77.

Das ist Ergebnis des nicht-repräsentativen zweiten Patientenbarometers 2016, das insgesamt zweimal im Jahr von dem Arztbewertungsportal jameda erstellt wird. Mit der Note liegt diese Arztgruppe auf dem dritten Rang in der Gesamtwertung.

Basis der Auswertung sind laut jameda – nach eigenen Angaben Deutschlands größte Arztempfehlung – die ausführlichen Bewertungen von Patienten auf dem Online-Portal. Für die aktuelle Analyse seien mehr als 1,1 Millionen Bewertungen berücksichtigt worden.

Diese stammen aus den vergangenen vier Jahren und verteilen sich auf zehn Fachgruppen, erklärt eine Sprecherin von jameda im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Die Endnote zur Gesamtzufriedenheit für die einzelnen Gruppen sei eine Durchschnittsnote. Die errechne sich wiederum aus den Noten, die Patienten in den fünf Pflichtkategorien vergeben haben, wie etwa Behandlung, Aufklärung oder Freundlichkeit.

Defizite bei Augenärzten

Im Wettbewerb um zufriedene Patienten schnitten die Zahnärzte besonders gut ab: Die Note 1,33 sicherte ihnen mit merklichem Vorsprung den ersten Rang. Die Internetnutzer kürten sie ebenfalls zum freundlichsten Fachgebiet mit der Spitzennote 1,26. Am anderen Ende der Skala in Sachen Freundlichkeit finden sich die Augenärzte (2,27) wieder.

Mit 1,63 liegen die Urologen auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung. Auch mit den Gastroenterologen sind die Patienten zufrieden (1,80), was ihnen den vierten Rang beschert. Dicht auf den Fersen sind ihnen die Gynäkologen mit einer 1,88. Den sechsten Platz teilen sich Kinderärzte und HNO-Ärzte (1,91).

Die Hautärzte sind Schlusslicht in der Rangliste des Online-Portals. Mit der Durchschnittsnote 2,42 landen sie auf dem letzten Platz – hinter den Augenärzten und den Orthopäden. Im Schnitt erzielten die Mediziner aller Fachgruppen insgesamt die Note 1,8.

Durchschnittswert verbessert

Damit haben sich die Ärzte kontinuierlich verbessert. In der Auswertung aus dem Jahr 2013 habe der Wert noch bei 1,85 gelegen, teilt jameda mit. Das Online-Portal hat allerdings nicht nur innerhalb der Fachgruppen verglichen, sondern auch nach Bundesländern.

Die Ärzte in Bayern haben allen Grund zur Freude, denn sie haben die Nase vorn, wenn es um die Gesamtzufriedenheit ihrer Patienten geht. Durchschnittlich werden die Mediziner im Freistaat mit einer sehr guten 1,66 bewertet. Bereits in der Vergangenheit belegten sie die Pole-Position.

Auch die Ärzte aus Nordrhein-Westfalen (1,76) und Hamburg (1,77) schaffen es in der Auswertung aufs Treppchen und können mit ihren Leistungen zufrieden sein.

Weniger glücklich sind offenbar die Bremer mit den ortsansässigen Medizinern: Sie vergeben für die Gesamtzufriedenheit durchschnittlich nur die Note 2,07, was für Bremen den letzten Platz im bundesweiten Vergleich bedeutet.

Privatpatienten geben beste Noten

Spannend ist ebenfalls, was die Auswertung im Vergleich zwischen beiden Versorgungssystemen zutage fördert. Besonders auffällig ist jameda zufolge, dass Privatpatienten anders bewerten als Kassenpatienten – und zwar eher positiver.

Privat Versicherte vergaben an ihren Arzt demnach im Schnitt die Note 1,46 auf dem Internetportal, während gesetzlich Versicherte sich lediglich zu einer 1,75 durchringen konnten.

Auch in jeder anderen der insgesamt fünf einzelnen Hauptbewertungskategorien (Aufklärung, Vertrauensverhältnis, etc.) bewerteten Privatpatienten in der Regel besser, heißt es seitens jameda.

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