Hamburg

Terminpool entpuppt sich als Zugpferd

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HAMBURG. Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Terminservicestellen der KVen haben sich wie erwartet nicht als große Hilfe erwiesen. Ein Terminpool des Ärztenetzes Hamburg dagegen hat sich durchgesetzt. Im Unterschied zu den Terminservicestellen vergeben die beteiligten Hamburger Ärzte selbst die Termine – und nutzen den Pool nur, wenn es sich um wirklich dringende Behandlungen und Untersuchungen handelt.

Begonnen haben die Netzärzte bereits 2009 mit ihrem Service. 70 der 145 Netzpraxen beteiligen sich. Seit Mitte 2009 haben die Ärzte über diesen Weg mehr als 10.000 Termine bei Netzkollegen für ihre Patienten vereinbart. Allein 2016 waren es insgesamt 1425 Termine. "Vom Arzt erfordert das einen gewissen Aufwand", erklärt HNO-Arzt Dr. Hans-Jürgen Juhl aus dem Hamburger Netzvorstand. Denn der Arzt oder ein Mitarbeiter gehen während der Sprechstunde in den Terminpool des Ärztenetzes und rufen das gewünschte Fachgebiet auf. Dort können er und der Patient zwischen den Kollegen wählen, die für dieses Fachgebiet zeitnahe freie Termine in den Pool gestellt haben. Wird ein Termin gewählt, verschwindet dieser aus der Auswahl und kann nicht mehr von anderen Praxen belegt werden. Das System funktioniert also nur, wenn auch genügend Termine von den Netzärzten gemeldet werden.

In der Regel stellen die Ärzte ihre Termine für einen längeren Zeitraum vorab ein und blockieren dafür ein bis zwei Termine pro Woche. Die Patienten erhalten für die Überweisung einen Zugangscode, damit sie in der ausgewählten Praxis ihren Termin belegen können. Die beteiligten Ärzte schätzen den Pool unter anderem, weil nicht jeder Patient in der Lage sei, die Dringlichkeit eines Termins in einer Praxis sachgerecht zu schildern. Die Patienten wiederum loben den Service, den die beteiligten Praxen ihnen bieten.(di)

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