Diabetes

Telemedizinisch überwachte Bauchspeicheldrüse getestet

Professor Thomas Danne, Kinderdiabetologe an der Klinik "Auf der Bult" in Hannover, hat den Prototypen einer telemedizinisch überwachten Bauchspeicheldrüse getestet - mit Erfolg.

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Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.

Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.

© Dirk Michael Deckbar / diabetesDE

Ärzte Zeitung: Herr Professor Danne, Sie haben die Insulintherapie bei fünf Patienten mit Typ 1-Diabetes zum ersten Mal in den eigenen vier Wänden an eine Software übergeben. Kommt jetzt die künstliche Bauchspeicheldrüse?

Professor Thomas Danne: Wir sind ihr jedenfalls einen großen Schritt näher gekommen. Wir hatten ja schon in der im Sommer publizierten DREAM-Studie gezeigt, dass ein solches automatisiertes Blutzuckermanagement möglich ist, damals allerdings unter den kontrollierten Bedingungen eines Diabetes-Camps (N Engl J Med 2013; 368:824-33).

Jetzt haben wir nach Absprache mit dem BfArM fünf Tage lang eine Heimtherapie durchgeführt. Und das war sehr erfolgreich: Wir mussten zwar aus Sicherheitsgründen nachts wach bleiben und die Blutzuckerverläufe am Monitor kontrollieren. Aber wir mussten nicht eingreifen.

Ist das der Einstieg in einen breiteren Einsatz der Technologie?

Professor Danne:Noch nicht. Der nächste Schritt ist, von der kontinuierlichen externen Überwachung wegzukommen. Wir können im Rahmen einer Studie nachts aufbleiben und aufpassen, aber in der Breite lässt sich das so natürlich nicht machen.

Ich bin absolut überzeugt davon, dass die Verbindung von kontinuierlicher Glukosemessung und softwaregesteuerter Insulinapplikation bei Patienten mit Insulinpumpentherapie die Zukunft ist. Wie das sinnvoll und praktikabel im Alltag umzusetzen ist, müssen wir erst einmal sehen.

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Was Sie über die Blutzuckerselbstmessung alles wissen sollten, erfahren Sie im Dossier Glukose-Selbstmessung der "Ärzte Zeitung" ...

Könnten telemedizinische Überwachungszentren dabei eine Rolle spielen?

Professor Danne: Warum nicht? Klar ist, dass es Alarmierungsfunktionen geben muss, falls doch einmal etwas nicht so funktioniert, wie es soll. Solche Alarme könnten zum Beispiel bei telemedizinischen Zentren zusammenlaufen. (gvg)

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