Westfalen-Lippe

Ärzte sollen Telematik testen

Fern von der elektronischen Gesundheitskarte hat die KVWL ein Projekt ins Leben gerufen, in dem Ärzte testen sollen, welche Telematik-Anwendungen für sie wirklich sinnvoll sind. 300 Ärzte sollen mitmachen.

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DORTMUND. In Bochum und Umgebung testen rund 300 niedergelassene Ärzte, wie sie telematische Anwendungen praxisnah umsetzen können. Sie beteiligen sich am Projekt "Integrierte Telematik Anwendungen für Ärzte" (iTA) der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

"Wir wollen zeigen, dass es möglich und sinnvoll ist, Telematik in der Arztpraxis einzusetzen", sagte KVWL-Vorstand Dr. Thomas Kriedel bei der KVWL-Vertreterversammlung in Dortmund.

Das Projekt habe nichts zu tun mit der Entwicklung der elektronischen Gesundheitskarte auf Bundesebene, betonte er. "Es geht um die Telematik, die Sie brauchen, nicht um das, was sich die Gematik oder das Bundesgesundheitsministerium ausdenken."

Das Projekt hat nach einem erfolgreichen Test mit 20 niedergelassenen Ärzten und einem Krankenhaus am 1. Oktober 2013 begonnen.

Mit iTA will die KVWL erproben, welche Anforderungen die Telematik für die Umsetzung in der Arztpraxis erfüllen muss und wie sie dazu beitragen kann, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und die Patientenversorgung zu verbessern, erläuterte Kriedel. "Es muss leicht, sicher und kostengünstig sein."

Er skizzierte die Inhalte des Projekts: Die Teilnehmer sollen an KV-SafeNet angebunden werden und KV-Connect für den Versand und den Empfang von Dateien nutzen. Geplant ist die stufenweise Einführung des elektronischen Arztbriefes.

Umsetzung läuft bis 2016

Neben dem strukturierten eArztbrief wollen die Ärzte den Versand radiologischer Befunde testen. Vorgesehen ist auch die Erweiterung des eArztbriefes für das Einweisungs- und Entlassmanagement.

Die Umsetzung in Bochum soll bis 2016 laufen, dann will die KVWL iTA in weiteren Regionen Westfalen-Lippes ausrollen.

Neben den 300 niedergelassenen Haus- und Fachärzten beteiligten sich an dem Projekt auch Medizinische Versorgungszentren und fünf Krankenhäuser in der Region. Die KVWL will für das Projekt einen Beirat implementieren, kündigte Kriedel an.

Dort sollen neben Vertretern der KVWL-Hauptstelle und der Bezirksstelle auch Vertreter des nordrheinwestfälischen Gesundheitsministeriums, der KBV und des Bundesverbands Gesundheits-IT eingebunden werden.

"Wir steuern den Modellversuch und wir bestimmen die Anforderungen", stellte er klar. Aber es sei auch wichtig, die anderen Parteien dabeizuhaben, damit es läuft. (iss)

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