Kommentar zur E-Akte

Vorsprung durch Technik

Von Marco Hübner Veröffentlicht:

Seit vielen Jahren wird in Deutschland um die elektronische Vernetzung der Ärzte untereinander gerungen. 2015 sollen die Online-Anwendungen der E-Card nun in den Testlauf gehen.

Den Ärzten wird auch dann zunächst noch kein echter Nutzen für den Praxisalltag geboten. Eine schlechte Basis, die kaum Ärzte mehr als bisher für die Telematik begeistern wird.

Deren Begeisterung braucht es aber, wenn irgendwann eine einheitliche Telematikinfrastruktur, die tatsächlich für medizinische Anwendungen genutzt wird, in Deutschland erfolgreich sein soll. Ärzte brauchen Anreize, damit sie von außen auferlegte Technikstandards annehmen.

Vorbild kann die Strategie der USA sein, wo bereits 65 Prozent der Ärzte aktiv mit einer praxisübergreifenden elektronischen Patientenakte arbeiten. Dort geht es vornehmlich darum, das zu belohnen, was tatsächlich in der Praxis über Telematik erledigt wird - also die Anwendung - und nicht nur das Vorhalten der Technik, die irgendwann dafür benutzt werden könnte.

Nur das schafft echten Vorsprung in der Versorgung. Dass Ärzte diesen wollen, zeigen sie, indem sie immer wieder selbst Insellösungen für den Austausch untereinander schaffen, warum daraus nicht auf nationaler Ebene lernen und den Nutzen für Arzt und Patient mehr in den Vordergrund stellen?

Lesen Sie dazu auch: USA: Vorreiter bei der elektronischen Patientenakte

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen