Krise stärkt die Pharma-Branche

NEU-ISENBURG (brs). Die Marktbeobachter von Datamonitor bescheinigen der Pharmabranche angesichts der Finanz- und Bankenkrise gute Wetterfestigkeit. Die großen Arzneimittelhersteller hätten sich aus dem Wetteifern um Billigkredite weitgehend herausgehalten, ihre Kassen seien gut -gefüllt, und daher seien sie wenig auf den Kapitalmarkt angewiesen.

Veröffentlicht:
Finanziell stehen die meisten Pharma-Unternehmen immer noch gut da.

Finanziell stehen die meisten Pharma-Unternehmen immer noch gut da.

© Foto: FotoLyriXwww.fotolia.de

Ihre Chancen der Pharma-Unternehmen stünden gut, die Gewitterstürme nicht nur zu überstehen sondern aus ihnen gestärkt hervorzugehen. Dabei habe die Performance der großen Pharma-Hersteller zuletzt gar nicht gut ausgesehen.

Insgesamt sei es ihnen nicht gelungen, drohende Patentverluste durch eine ausreichende Zahl an Innovationen auszugleichen. Datamonitor schätzt das Umsatzvolumen der Arzneimittel von Top-50-Unternehmen, die im Zeitraum 2007 bis 2012 den Patentschutz verlieren, auf 115 Milliarden US-Dollar (ca. 86 Milliarden Euro). Und die zuständige US-Behörde FDA habe im vergangenen Jahr nur 19 neue Produkte zugelassen, so wenige wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Diese Entwicklung sei aber in den Aktienkursen der Unternehmen schon eingepreist. Der Dow Jones US Pharmaceutical Index sei zwischen Januar 2007 und Mai 2008 um zehn Prozent gefallen, während der Dow Jones für die Industriewerte im Schnitt in etwa unverändert blieb. Dieser Trend hatte sich zwischen Ende Juni und Ende September 2008 umgekehrt: Plus zwei Prozent bei den Pharmawerten und minus fünf Prozent beim Industrieindex.

Außerdem verfügen die Top 20 laut Datamonitor über hohe Geldreserven in bar oder kurzfristigen Investments. Das verleihe Spielraum für Aufkäufe und Engagements.

Damit würde auch ihre Position gegenüber den Biotech-Unternehmen wieder verbessert und die alte Rollenverteilung wiederhergestellt, nach der Biotech die Pharmakonzerne mit neuen Wirkstoffen versorgten. Das Muster hatte sich zuletzt verändert. Viele Biotechfirmen holten sich die Finanzspritzen auf dem Finanzmarkt. Jetzt seien sie wieder auf die Kooperation mit den großen Unternehmen angewiesen.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen