Novartis glänzt mit sechs Blockbustern

Der Schweizer Pharmahersteller Novartis hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Trotz Wirtschaftskrise nahm die Profitabilität 2009 leicht zu und die Investitionen für Forschung und Entwicklung erreichten das Niveau des Vorjahres.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Mit weltweit 25 Zulassungen war die Pharma-Entwicklung von Novartis 2009 so produktiv wie lange nicht. © Novartis

Mit weltweit 25 Zulassungen war die Pharma-Entwicklung von Novartis 2009 so produktiv wie lange nicht. © Novartis

© Novartis

BASEL. 2009 konnte Novartis seinen Umsatz um sieben Prozent auf 44,3 Milliarden Dollar erhöhen. Der Zuwachs, so der aus Altersgründen scheidende Finanzchef Raymund Breu bei der Bekanntgabe der Bilanz am Dienstag in Basel, resultiere ausschließlich aus organischer Entwicklung. Der operative Gewinn stieg um elf Prozent auf knapp zehn Milliarden Dollar und der Überschuss einschließlich der Beitrages aus abgegebenen Geschäften um drei Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar. Die operative Gewinnmarge nahm um einen Prozentpunkt auf 22,5 Prozent zu.

Grippeimpfstoff treibt Spartenumsatz in die Höhe

Am stärksten konnte 2009 dank der Pandemiepläne gegen die Schweinegrippe die Sparte Impfstoffe und Diagnostica zulegen: Mit 7,5 Milliarden Dollar stiegen die Spartenverkäufe um 33 Prozent. Die operative Gewinnmarge stieg von 4,4 Prozent (2008) auf 15,3 Prozent sprunghaft an. Die größte Konzernsparte, patentgeschützte verschreibungspflichtige Medikamente ("Pharmaceuticals"), verbuchte mit 28,5 Milliarden Dollar 8,4 Prozent Umsatzplus. Hier verbesserte sich die operative Marge leicht von 28,8 auf 29,4 Prozent.

Im Geschäft mit generischen Arzneimitteln (Sandoz) ergab sich ein leichter Rückgang um 1,3 Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar. Die Marge blieb mit 14,3 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode unverändert. Auch das OTC-Geschäft ("Consumer Health") stagnierte auf hohem Niveau: Mit 5,8 Milliarden Dollar blieb der Umsatz konstant. Die Marge verringerte sich geringfügig von 18 auf 17,5 Prozent.

Mit sechs, teils mehrfachen Blockbuster-Medikamenten steht das Novartis-Portfolio noch besser da als 2008. Neu in die Riege der Produkte mit mehr als einer Milliarde Dollar Jahresumsatz stieg Lucentis® auf. Das Präparat gegen altersbedingte Makuladegeneration war zugleich das wachstumsstärkste Einzelprodukt (+39 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar). Weitere Novartis-Bestseller waren 2009 das Sartan Diovan® (6,0 Milliarden Dollar, plus fünf Prozent), das Krebsmittel Glivec® (vier Milliarden Dollar, plus sieben Prozent), der Aromatasehemmer Femara® (1,3 Milliarden Dollar, +12 Prozent), das Bisphosphonat Zometa® (1,5 Milliarden Dollar, plus sechs Prozent) sowie das Krebsmittel Sandostatin (1,2 Milliarden Dollar, plus drei Prozent).

2010 Zulassungsanträge für vier neue Wirkstoffe

Wichtigste bevorstehende Neueinführung des Konzerns ist das orale MS-Mittel Gilenia® (Fingolimod). Im Dezember wurde die Zulassung bei der US-Behörde FDA und der europäischen EMEA eingereicht. Im Laufe dieses Jahr sollen die Dossiers für vier weitere neue Wirkstoffe bei den Behörden vorgelegt werden. Die Indikationen dieser neuen Produktkandidaten sind Cushing-Sandrom, Ovarialkarzinom, Non-Hodgkins-Lymphom sowie chronische nicht-infektiöse Uveitis. Zudem will man vier neue Indikationen für bereits zugelassene Substanzen beantragen.

145 Projekte in der klinischen Entwicklung

Mit einer Investitionsquote von 20 Prozent des Pharmasparten-Umsatzes fielen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung von Novartis 2009 so hoch aus wie im Vorjahr. 25 Zulassungen für neue Wirkstoffe, Formulierungen und Indikationserweiterungen erhielten die Schweizer vergangenes Jahr weltweit. Das stelle eine neue Bestmarke in der Pharma-Entwicklungsbilanz seit 2003 dar, heißt es.

Aktuell enthält die Novartis-Pipeline 145 Projekte, die bereits in der klinischen Entwicklung sind. 60 Projekte betreffen völlig neue Wirkstoffe.

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