Curasan will sich mit neuer Produktion im Wettbewerb stärken

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FRANKFURT/MAIN (cw). Mit der Inbetriebnahme eines neuen Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandortes verbessert die Curasan AG ihre Ausgangsposition auf der Suche nach Lizenznehmern. Das auf Knochenersatzmaterialien und Geweberegeneration spezialisierte Unternehmen will in den kommenden zwei Jahren 18 Medizinprodukte zur Marktreife bringen.

Rund zwei Millionen Euro habe der neue Standort im Westen Frankfurts gekostet. Jetzt verfüge das Unternehmen erstmals über einen Reinraum für feuchte Materialien und könne etwa auch pastöse Produktformen herstellen. Darüber hinaus habe man die Fertigungskapazitäten vervielfacht, erklärte Curasan-Vorstandschef Hans Dieter Rössler bei der offiziellen Einweihung der neuen Räume.

Die Gespräche mit potenziellen Vertriebspartnern für aktuelle und künftige Curasan-Produkte seien teilweise schon weit gediehen, versicherte Rössler. Curasan befinde sich mitten in einer Innovationsoffensive.

Kernkompetenz der seit zehn Jahren börsennotierten Gesellschaft sind synthetische Knochenaufbaumaterialien sowie Produkte zur Geweberegeneration. Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten gehören die Orthopädie, die Dentalchirurgie, Behandlungen zur Hautregeneration und Gelenkerkrankungen.

Größtes und bekanntestes Curasan-Produkt ist das Knochenregenerationsmaterial Cerasorb® (beta-Tricalciumphosphat), das in diversen Applikationsvarianten vermarktet wird.

Curasan wurde 1988 als Vertriebsgesellschaft für generische Klinik-Medikamente gegründet. Erst im Laufe der Jahre kristallisierte sich der heutige Portfolio-Schwerpunkt Biomaterialien heraus. Anfang Oktober wurde das letzte Arzneimittel, Mitomycin zur Rezidivprophylaxe von Harnblasenkrebs (Mitem®), abgegeben.

Käufer ist die britische Speciality European Pharma Ltd. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Immerhin beschert er dem Unternehmen dieses Jahr entgegen einem angekündigten Verlust einen Gewinn von voraussichtlich zwei Millionen Euro.

Firmenchef Rössler zufolge hat Curasan derzeit sieben Patente beziehungsweise fortgeschrittene Patentanmeldungen auf der Habenseite. Geforscht wird auf eigene Rechnung, aber auch zusammen mit akademischen und industriellen Partnern.

Rund 1,48 Millionen Euro Fördergelder erhält das Unternehmen vom Bundesforschungsministerium für eine Kooperation mit der israelischen Ben Gurion Universität, bei der an Trägermaterialien für synthetische Proteinketten gearbeitet wird.

Für die Teilnahme an einem europäischen Verbundprojekt mit deutschen und französischen Universitäten hat das Ministerium nochmal 242 000 Euro bewilligt. Hier geht es darum, eine Matrix zur kontrollierten Freisetzung von Pharmawirkstoffen zu entwickeln.

2009 setzte die Curasan AG mit 5,1 Millionen Euro 16 Prozent weniger um als im Vorjahr. Für dieses Jahr werden 4,7 Millionen Euro Umsatz prognostiziert. Mit rund zehn Millionen Euro Barvermögen einschließlich ausstehender Zahlungen für veräußerte Unternehmensteile ist die Liquidität des Unternehmens außerordentlich hoch. Um die eigenen Entwicklungsprojekte planmäßig voranzubringen, sei man auf Mittelzuflüsse jedenfalls nicht angewiesen, so Rössler.

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