Auftrieb für deutsche Medizintechnik-Branche

Das Büro für Technologiefolgenabschätzung des Bundestages gibt MedTech-Unternehmen Rückenwind. Es unterstützt sie argumentativ in zentralen Forderungspunkten.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
HighTech-Medizinprodukte sind nicht nur für den OP von immenser Bedeutung. Die Hersteller hadern aber teils mit dem Zulassungsprocedere.

HighTech-Medizinprodukte sind nicht nur für den OP von immenser Bedeutung. Die Hersteller hadern aber teils mit dem Zulassungsprocedere.

© BVMed

BERLIN (maw). Durch eine stärkere politische Unterstützung könne das Innovationsklima für die deutsche Medizintechnik-Industrie spürbar verbessert werden.

Diese Ansicht vertritt der Deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien (SPECTARIS) mit Verweis auf eine Studie des Büros für Technologiefolgenabschätzung des Deutschen Bundestags (TAB) im Auftrag des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (BT-Drucksache 17/3952).

"Die Studie stützt wesentliche Forderungen und Anregungen, die wir in der Vergangenheit gegeben haben. Bei der Umsetzung dieser Vorschläge bieten wir uns gerne als Dialogpartner an", kommentiert SPECTARIS-Geschäftsführer Tobias Weiler.

So habe der Verband in der Vergangenheit immer wieder eine fehlende Koordinierung der Innovations- und Forschungspolitik zwischen den beteiligten Bundesministerien für Gesundheit, für Wirtschaft und Technologie und für Bildung und Forschung bemängelt. Das TAB schlägt dazu eine Stärkung des Arbeitsstabes Gesundheitswirtschaft beim Bundeswirtschaftsministerium vor.

Die im Zulassungsverfahren für Medizinprodukte notwendigen klinischen Prüfungen sind in ihrer jetzigen Form von vielen Unternehmen und SPECTARIS als innovationshemmend bezeichnet worden. Beklagt werden vor allem die lange Dauer, hohe Kosten bei unsicheren Erfolgsaussichten sowie die Probleme bei der Findung geeigneter Partner.

 Nach Auffassung des TAB sollten die Hersteller hier mit geeigneten Maßnahmen unterstützt werden. Zusätzlich empfehlen die Autoren der Studie die Einrichtung einer Arbeitsgruppe "Klinische Studien mit Medizinprodukten", in der für die Medizintechnik angepasste Methoden für klinische Studien entwickelt werden sollen.

Die vom TAB ebenfalls vorgeschlagene größere Transparenz bei förderpolitischen Entscheidungen war bereits ein Kernpunkt einer von SPECTARIS beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Jahre 2009 in Auftrag gegebenen Studie. Der Verband unterstützt diesen Vorschlag ebenso wie die empfohlene verbesserte und integrierte Information zu den diversen Fördermöglichkeiten.

Download der TAB-Studie: www.spectaris.de/uploads/tx_ewsartikel/TAB_Studie.pdf

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