Phytoneering

Erfolgsstrategie für Bionorica

Die Konzentration auf Phytopharmaka mit wissenschaftlich gesichertem Wirknachweis kurbelt das Geschäft des deutschen Marktführers für pflanzliche Arzneimittel auch 2012 an. Expansion und Innovation sind bei Bionorica angesagt.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Probenvorbereitung im Labor: Das Phytopharmaka-Unternehmen Bionorica versteht die Forschung als Triebfeder für den weiteren Erfolg im Markt mit pflanzlichen Arzneimitteln.

Probenvorbereitung im Labor: Das Phytopharmaka-Unternehmen Bionorica versteht die Forschung als Triebfeder für den weiteren Erfolg im Markt mit pflanzlichen Arzneimitteln.

© Bionorica

DÜSSELDORF. Der deutsche Apothekenmarkt für pflanzliche Arzneimittel ist 2012 um 1,3 Prozent zurückgegangen.

Gleichzeitig verzeichnete Bionorica, nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich der Phytopharmaka, im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Wachstumssprung von 15,3 Prozent.

Das berichtete Bionorica-Chef Professor Michael Popp am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens in Düsseldorf.

2012 gab es einen Erlösrekord

Der Begriff Phytoneering ist eine Wortkreation aus dem Hause Bionorica. Das Unternehmen versteht darunter die Entschlüsselung des großen Wirkstoffpotenzials von Pflanzen unter dem Einsatz modernster Forschung und innovativer Technologien zur Herstellung wirksamer und sicherer pflanzlicher Arzneimittel.

Der Umsatz der Bionorica-Gruppe stieg im vergangenen Jahr gegenüber 2011 um 18,2 Prozent auf 203,4 Millionen Euro, wie Popp darlegte.

Zurück führt Popp den Umsatzsprung vor allem auf den Zugewinn weiterer Marktanteile im In- und Ausland, den erfolgreichen Roll-out des Konzepts der Phytotheken für Apotheken sowie die Markteinführung von Sinupret® extract.

Rückgrat dieser Entwicklung sei das strikte Bekenntnis zum Phytoneering und damit zum studiengestützten Wirknachweis der pflanzlichen Arzneimittel aus dem Hause Bionorica, wie Popp betonte.

Bei der Internationalisierung fokussiert Bionorica vor allem auf die Nachfolgestaaten der Sowjetunion. So seien die Umsätze 2012 im Vergleich zum Vorjahr in Russland um 23,7 Prozent, in der Ukraine um 16,5 Prozent und in Kasachstan sogar um 49,2 Prozent gestiegen.

Somit sei sein Unternehmen nicht nur in Deutschland Marktführer bei Phytopharmaka, sondern belege den ersten Platz auch in Russland, der Ukraine, Weißrussland, Kasachstan und Usbekistan.

Apotheken im Osten im Fokus

Bei der weiteren Bearbeitung der osteuropäischen und zentralasiatischen Märkte setzt Popp vor allem auf das in Deutschland bewährte Konzept der Phytothek. Hierbei richten Apotheker einen eigenen, Phytothek genannten Verkaufsbereich nur für pflanzliche Arzneimittel ein.

Im Gegenzug schult Bionorica das gesamte Apothekenteam zum kompetenten Ansprechpartner der Kunden für die wissenschaftsbasierte Phytopharmaka-Beratung. Hier sieht Popp vor allem aufgrund der in den genannten Ländern vorherrschenden großen Apothekenketten Marktchancen.

In Deutschland peilt Popp für 2013 500 installierte Phytotheken in Offizinen an.

Die Forschung will Bionorica mit dem 2012 unter eigener Beteiligung eingerichteten Austrian Drug Screening Institute weiter forcieren.

Potenzial sieht Popp bei etwa 80 bis 120 neuen Pflanzen für die Indikationen metabolisches Syndrom, Leber sowie Magen-Darm.

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