Merck

Gewinnrekord dank Effizienzprogramm

Organisches Wachstum in den Emerging Markets und ganz erheblich geschrumpfte Restrukturierungskosten sorgten bei der Merck KGaA 2013 dafür, dass sich der Gewinn nach Steuern mehr als verdoppelte.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Abfüllung des Antikörpers Cetuximab (Erbitux) bei Merck. Das Krebsmittel ist einer der großen Umsatzbringer des Unternehmens.

Abfüllung des Antikörpers Cetuximab (Erbitux) bei Merck. Das Krebsmittel ist einer der großen Umsatzbringer des Unternehmens.

© Merck

DARMSTADT. Knapp fünf Prozent gab die Aktie der Merck KGaA am Donnerstag nach: Damit reiht sich das börsennotierte Familienunternehmen nahtlos in die Reihe derer ein, die zuletzt zwar auffällig gute Bilanzdaten vorlegen, nicht jedoch die Wachstumsphantasie der Anleger anstacheln konnten.

Fresenius und Stada ereilte kürzlich das nämliche Schicksal. Dabei schaffte Merck mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 3,25 Millionen Euro vor Sondereinflüssen einen neuen Gewinnrekord. "Noch nie war Merck so profitabel wie heute", versicherte Konzernchef Karl-Ludwig Kley.

Verantwortlich dafür war vor allem die schnelle Umsetzung des Effizienzprogramms "Fit für 2018". Musste deswegen der Konzern nach Steuern 2012 noch Federn lassen, so lief es 2013 auf eine Zunahme des Überschusses um satte 112 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro hinaus.

Gleichzeitig konnte die Schuldenlast deutlich verringert werden. So sanken die Nettofinanzverbindlichkeiten um 1,6 Milliarden Euro auf 307 Millionen Euro; das ist ein Rückgang um 84 Prozent.

Der Konzernumsatz ging 2013 um rund drei Prozent auf elf Milliarden Euro zurück. Darin drückt sich der Einfluss von Wechselkurseffekten aus, der sich laut CEO Kley auch im laufenden Jahr negativ bemerkbar machen wird.

OTC-Unit jetzt zweistellig profitabel

Seine Prognose für 2014 lautet deshalb auf der Einnahmenseite bestenfalls "stabile Umsatzerlöse". Der operative Gewinn soll sich trotz sinkender Lizenzeinnahmen und schärferem Wettbewerb im Pharmageschäft auf dem Niveau von 2013 einstellen.

Deutlich mehr als die Hälfte seines Gesamtumsatzes erwirtschaftet Merck im Pharmageschäft. Die Sparte Merck Serono konnte im vorigen Jahr vor Währungseffekten um vier Prozent zulegen, nach Umrechnung in Euro hieß es mit 5,95 Milliarden jedoch -0,7 Prozent.

Die Hauptprodukte Rebif® (Interferon beta-1a) gegen MS sowie das Krebsmittel Erbitux® (Cetuximab) büßten infolge der Wechselkurse ebenfalls leicht ein. Mit Rebif®wurden knapp 1,9 Milliarden Euro eingenommen (-1,5 Prozent), mit Erbitux® 882 Millionen Euro (- 0,6 Prozent)

Die OTC-Sparte ("Consumer Health"), die lange Zeit als unbefriedigend profitabel galt, schaffte 2013 die gewünschte Performance.

Der Umsatz nahm um knapp ein Prozent auf 477 Millionen Euro ab, der operative Gewinn (EBITDA) vor Sondereinflüssen verbesserte sich jedoch um rund neun Prozent auf 72 Millionen Euro. Das sind 15 Prozent Rendite. Zum Vergleich: 2011 erreichte die Sparte lediglich neun Prozent.

Mit der Übertragung zweier OTC-Produkte - dem Vitamin-B-Präparat Neurobion® und dem Probiotikum Floratil® - von Merck Serono auf die Sparte Consumer Health wird deren Jahresumsatz künftig auf über 700 Millionen Euro steigen.

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