Novartis

Mit neuen Produkten weiter im Aufwind

Trotz durchwachsener Marktbedingungen konnte Novartis 2014 erneut Umsatz und Gewinn verbessern. Den Aktionären winkt die 18. Dividendenerhöhung in Folge.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Novartis-Stammsitz Basel: 2014 hat der Konzern Umsätze in Höhe von knapp 58 Milliarden US-Dollar erzielt.

Novartis-Stammsitz Basel: 2014 hat der Konzern Umsätze in Höhe von knapp 58 Milliarden US-Dollar erzielt.

© dpa

BASEL. Einmal mehr hat sich Novartis im vergangenen Geschäftsjahr starker generischer Konkurrenz erwehren müssen. 2,4 Milliarden Dollar (2,13 Milliarden Euro) gab der Schweizer Pharmariese nach Patentabläufen an die Nachahmerbranche ab; im Vorjahr waren es 2,2 Milliarden Dollar.

Und erneut war es vor allem die Produktfamilie des Blutdrucksenkers Diovan® (Valsartan), die Umsatz einbüßte: Mit 2,3 Milliarden Dollar (-33 Prozent) liegt das einstmals größte Konzernprodukt inzwischen nur noch an vierter Stelle der wichtigsten Erlösbringer.

Für Gegenwind sorgten zudem negative Währungseffekte, die die Konzerneinnahmen um zwei Prozent drückten. Dank zweistelligen Wachstums in Schwellenmärkten sowie starker Nachfrage nach neuen Produkten konnte Novartis seine Gesamtverkäufe dennoch um ein Prozent auf knapp 58 Milliarden Dollar verbessern.

2,60 Franken als Dividende?

Das Betriebsergebnis verbesserte sich in gleicher Größenordnung auf 10,7 Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro). Höhere Erträge aus assoziierten Gesellschaften sowie Beteiligungsverkäufen resultierten nach Steuern in 12 Prozent Gewinnplus (auf 10,3 Milliarden Dollar).

An der soliden Geschäftsentwicklung sollen die Aktionäre mit der 18. Dividendenerhöhung in Folge partizipieren. Der Vorschlag an die Hauptversammlung lautet 2,60 Schweizer Franken (2,56 Euro) pro Aktie. Das wären sechs Prozent mehr als zuletzt.

Im laufenden Jahr wird Novartis durch die Abgabe seiner Tierarzneimittel an Lilly, den Verkauf der Impfstoffgeschäfte sowie die Überführung der OTC-Sparte in ein Joint Venture mit GlaxoSmithKline (wir berichteten) rund 5,8 Milliarden Dollar konsolidierten Jahresumsatz abgeben. Im Gegenzug werden Einnahmen aus dem von Glaxo akquirierten Onkologiegeschäft verbucht.

Weitere Einnahme-Erosionen drohen durch erneut negative Wechselkurseffekte sowie den Verlust des Patentschutzes für das Krebsmittel Glivec® (Imatinib) in den USA.

Das Leukämiepräparat war 2014 mit knapp 4,8 Milliarden Dollar (plus 1,0 Prozent) stärkstes Einzelprodukt im Konzern.

Anders als bei Diovan® halten sich die Befürchtungen angesichts der auslaufenden Marktexklusivität allerdings in Grenzen.

Denn der erfolgreich etablierte Imatinib-Nachfolger Tasigna® (Nilotinib) hat längst Blockbusterstatus erreicht und verzeichnet weiterhin starke Zuwächse. 2014 wurden damit 1,5 Milliarden Dollar erlöst (+21 Prozent).

Erste Umsatzimpulse erhofft man sich dieses Jahr auch von dem neuen Psoriasis-Wirkstoff Secukinumab (Cosentyx®). Der Interleukin-17A-Antagonist erhielt erst vor wenigen Tagen die europäische und die US-Zulassung.

Indikationserweiterungen wie Spondylitis und Psoriasis-Arthritis sind bereits beantragt. Forschungsvorstand David Epstein zeigte sich bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag in Basel überzeugt davon, dass Cosentyx® eines der nächsten ganz großen Konzernprodukte werden könnte.

Einsparungen im Einkauf

Zusätzliche Entlastungen der Ertragslage sollen im laufenden Jahr fortgesetzte Einsparungen im Einkauf bringen. 1,6 Milliarden Dollar habe man auf diese Weise bereits 2014 realisiert, versicherte Konzernchef Joseph Jimenez.

In diesem Jahr soll noch einmal so viel zusammenkommen. Schwerpunktmäßig wird nach der jüngsten Aufwertung des Schweizer Franken der Rotstift wohl vor allem im Heimatmarkt angesetzt.

Entsprechend positiv fallen Jimenez‘ Erwartungen für das Gesamtjahr aus: Der Konzernumsatz soll 2015 um etwa drei Prozent zulegen, das operative Ergebnis in hoher einstelliger Größenordnung.

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