Geschäftszahlen

Roche leidet unter Kosten und Wechselkursen

Roche hat die Geschäftszahlen aus 2014 vorgelegt. Trotz Gewinneinbruchs sollen die Aktionäre mehr Dividende bekommen.

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BASEL. Der starke Schweizer Franken sowie Wertminderungen und Restrukturierungskosten haben 2014 die Ertragsentwicklung des Pharma- und Diagnostikaherstellers Roche belastet.

Bereinigt um Währungs- und Einmaleffekte konnte der Konzern operativ jedoch erneut Zuwachs melden. Der Umsatz verbesserte sich um ein Prozent auf knapp 47,5 Milliarden Franken.

Zu konstanten Wechselkursen hätte das Erlösplus fünf Prozent betragen. Der Betriebsgewinn ging um 14 Prozent auf 14,1 Milliarden Franken zurück.

Wertminderungen, Abschreibungen und Restrukturierungskosten herausgerechnet, hätte sich im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um ein Prozent auf 17,6 Milliarden Franken - beziehungsweise zu konstanten Wechselkursen drei Prozent mehr - ergeben.

Die Refinanzierung langfristiger Finanzverbindlichkeiten kostete ebenfalls Gewinn. Nach Steuern blieben Roche mit 9,5 Milliarden Franken 16 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Verkäufe der Pharmasparte nahmen 2014 um ein Prozent auf 36,7 Milliarden Franken zu.

Die Nachfrage nach neuen Medikamenten konnte deutliche Rückgänge etwa bei dem Krebsmittel Xeloda® (Capecitabin) wegen generischen Wettbewerbs oder bei dem Hepatitis-C-Mittel Pegasys® (Peginterferon alfa-2a) wegen konkurrierender HCV-Innovationen überkompensieren.

Besonders gut entwickelten sich die Brustkrebs-Innovationen Perjeta® (Pertuzumab) und das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Kadcyla® (Trastuzumab + Chemotherapeutikum), die beide dreistellige Zuwachsraten verbuchten.

Perjeta® steht mit 918 Millionen Franken Umsatz (+189 Prozent) an der Schwelle zum Blockbuster, Kadcyla® setzte mit 536 Millionen Franken 135 Prozent mehr um. Mit Diagnostika erwirtschaftete Roche 2014 knapp elf Milliarden Franken (+6,0 Prozent).

Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung lautet acht Euro pro Aktie. Das entspricht einer Anhebung gegenüber Vorjahr um drei Prozent. Es wäre die 28. Dividendenerhöhung in Folge.

Anleger scheinen die Jahreszahlen nicht durchweg erwartet zu haben. In einem insgesamt schwachen Marktumfeld verlor das Roche-Papier am Mittwochvormittag mit minus zwei Prozent leicht überdurchschnittlich.

Für das laufende Jahr stellte Konzernchef Severin Schwan ein prozentual niedriges bis mittleres einstelliges Umsatzplus zu konstanten Wechselkursen in Aussicht. Der Gewinn je Aktie soll vor Wechselkurs- und Einmaleffekten über dem Erlöszuwachs liegen. (cw)

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