Biosimilars

Sandoz rüstet sich für den weltweiten Wettbewerb

Sandoz hat in Österreich eine neue Produktionsanlage für Fertigspritzen und Autoinjektoren für Biosimilars, aber auch Biopharmazeutika in Betrieb genommen. Mehr als 150 Millionen Euro war die Investition schwer.

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:

SCHAFTENAU. Um der Nachfrage nach biopharmazeutischen Arzneimitteln auch in Zukunft gerecht werden zu können, hat Sandoz in Schaftenau in Tirol eine neue Biopharmazeutika-Produktion eröffnet.

In der Produktionsanlage mit dem Namen BioInject, für die mehr als 150 Millionen Euro investiert wurden, werden Fertigspritzen und Autoinjektoren sowohl für die Biosimilars von Sandoz als auch für innovative Biopharmazeutika von Novartis Pharma hergestellt. Durch die Investition sind in Schaftenau 100 neue Arbeitsplätze entstanden.

Biopharmazeutika werden vor allem bei der Behandlung von schweren Erkrankungen wie Krebs und Autoimmun-Erkrankungen eingesetzt. Biosimilars (similar biological medicinal products) sind zugelassene Folgeprodukte von Biopharmazeutika nach deren Patentablauf.

Standort mit zentraler Bedeutung

Zu den Besonderheiten der neuen Anlage gehört auch, dass alle Prozesse der Wirkstoffentwicklung und -produktion bis zur Abfüllung, Verpackung und Logistik an einem Standort stattfinden, hieß es bei der offiziellen Eröffnung. Pro Stunde können 18.000 Spritzen befüllt und 100 Spritzen pro Minute verpackt werden.

"Mit BioInject beweist Sandoz sowohl die technologische Führungsposition im Bereich der Biopharmazeutika als auch das klare Bekenntnis zur weiteren weltweiten Vorreiterrolle bei den Biosimilars", erklärte Carol Lynch, Global Head of Biopharmaceuticals and Oncology Injectables, bei der Eröffnungsfeier. BioInject werde ein zentraler Bestandteil in Sandoz‘ weltweitem Biopharmazeutika-Netzwerk sein, das auch Standorte in Slowenien, Singapur und Frankreich einschließt.

Mit der Eröffnung des neuen BioInject Gebäudes verstärke die Novartis Gruppe ihr außerordentliches Engagement in Österreich weiter, erklärte George Zarkalis, Country President von Novartis in Österreich. Seit der Gründung von Novartis im Jahr 1996 hat das Unternehmen nach eigenen Angaben über 2,2 Milliarden Euro in Österreich investiert.

Derzeit beschäftigt die Gruppe an vier Standorten mehr als 4600 Mitarbeiter in den Bundesländern Tirol, Oberösterreich und Wien. "Die Produkte, die in Österreich erzeugt werden, helfen Patientinnen und Patienten in der ganzen Welt", sagte Zarkalis.

Grundlage für den Erfolg sei die jahrzehntelange Expertise von Sandoz Österreich auf dem Gebiet der Biotechnologie, betonte Ard van der Meij, Geschäftsführer der Sandoz GmbH. Bereits in den 1980er Jahren seien Wissenschaftler aus dem benachbarten Kundl in die Entwicklung der ersten biopharmazeutischen Arzneimittel involviert gewesen. "Heute sind Kundl und Schaftenau biopharmazeutische Kompetenzzentren und von großer Bedeutung für die gesamte Novartis-Gruppe", erklärte van der Meij.

Weltweit größte Biosimilar-Pipeline

Sandoz ist nach eigenen Aussagen Pionier und eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Biosimilars und vermarktet derzeit drei Biosimilars in mehr als 60 Ländern. Vor Kurzem erhielt das Unternehmen die erste Zulassung für ein Biosimilar in den USA.

 Sandoz verfügt den Angaben zufolge über die größte Pipeline mit mehreren Biosimilars in verschiedenen Entwicklungsstadien, darunter sind fünf Projekte in Phase III des klinischen Studienprogramms beziehungsweise in der Vorbereitung der Zulassungseinreichung.

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Kosten und Nutzen

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