DocSofort GbR

Crowdfunding für den schnellen Draht zum Arzt

Die DocSofort GbR sucht Unterstützer, die ein telemedizinisches Beratungsangebot finanzieren.

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HAMBURG. Ärztlichen "Rat am Telefon rund um die Uhr, von jedem Ort der Welt aus" - das ist das Geschäftsmodell der DocSofort GbR. Das in Henstedt-Ulzburg nördlich Hamburgs ansässige Unternehmen plant, dafür via Crowdfunding mindestens 700.000 Euro einzuwerben.

Die Kampagne läuft über das Portal "Startnext" und dauert vom 1. November bis 16. Dezember. Einzelpersonen, die das telemedizinische Beratungsangebot nutzen wollen, zahlen 140 Euro jährlich, Familien 160 Euro. Damit der Dienst starten kann, sind also mindestens 5000 Unterstützer nötig.

Zahl muss zustande kommen

Kommt diese Zahl nicht zustande, gehe "DocSofort" auch nicht ans Netz, erläutert Firmengründer und CEO Dr. Peter-Alexander Möller auf Nachfrage der "Ärzte Zeitung". Die zugesagten Gelder würden dann nicht abgerufen. Kommt die Finanzierung zustande, könne man mit der Beratung sofort beginnen, versichert Möller.

Die Infrastruktur stehe. Kooperationspartner seien Ärzte, die in Deutschland approbiert und niedergelassen sind. Rat gebe es zu allen Fachrichtungen und strikt nach hiesigem Recht; das Fernbehandlungsverbot werde nicht umgangen.

Allerdings, räumt Möller ein, sind damit auch die Grenzen seines Dienstes eng gesteckt. Kunden erhielten einzig das Leistungsversprechen, sofort und ohne weitere Vermittler einen telefonischen Arztkontakt zu erhalten. Was der Arzt dann im einzelnen mit einem Abonnenten des Dienstes bespricht, "bleibt ihm überlassen".

Keine Kontrolle der Ärzte

Er müsse selbst darauf achten, nicht mit dem Berufsrecht in Konflikt zu geraten. Für kooperierende Ärzte bestehe lediglich die Verpflichtung, zugewiesene Telefonate auch anzunehmen. Darüber hinaus würden die Ärzte nicht kontrolliert.

Den Kunden sollen keine Mengenlimits gesetzt werden, so Möller weiter. Das Geschäftsmodell beinhalte eine Flat-Rate. "Wir gehen das Risiko ein, dass viel telefoniert wird." - Eine sofortige Antwort ist freilich nicht garantiert.

"Sollte es im Einzelfall erforderlich sein, können dem Anrufer Informationen auch per Post oder Fax zugestellt werden", heißt es in den AGB. Im Extremfall ("bei umfangreichen individuellen Recherchen") muss sich ein Anrufer sogar vier Werktage gedulden.

Am Bedarf für sein Telemedizin-Angebot zweifelt Geschäftsführer Möller nicht. Über 75 Prozent der Deutschen, heißt es in einer Pressemitteilung von DocSofort, wünschten sich laut Umfrage des Online-Marktforschers mafo.de eine "unmittelbare Verfügbarkeit eines Arztes rund um die Uhr als Ergänzung zum vorherrschenden Angebot ärztlicher Versorgung". (cw)

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