GKV-Arzneimittelausgaben

Kassen griffen 2015 kaum tiefer in die Taschen

Fünf Prozent mehr gaben die Kassen 2015 für Medikamente aus - nicht viel, wenn man sich der aufgeregten Debatte um die Preise der neuen HCV-Mittel erinnert.

Veröffentlicht:
Die Arzneimittelausgaben der GKV sind 2015 moderat gestiegen.

Die Arzneimittelausgaben der GKV sind 2015 moderat gestiegen.

© ExQuisine / fotolia.

FRANKFURT/MAIN. Neue Virushemmer gegen Hepatitis C und moderne Antikoagulanzien waren 2015 die Wachstumstreiber bei den Arzneimittelausgaben der GKV. Gleichwohl fiel die Entwicklung mit rund fünf Prozent Plus auf 32,3 Milliarden Euro zu Apothekenabgabepreisen moderat aus.

In den Zahlen des Marktforschers IMS Health sind gesetzliche und selektivvertragliche Rabatte von Herstellern und Apotheken bereits berücksichtigt, nicht jedoch Zuzahlungen der Patienten.

 In Summe hätten die Kassen 2015 fast sieben Milliarden Euro Rabatte erhalten. Die Nachlässe aus Erstattungsbetragsverhandlungen für Innovationen mit Zusatznutzen hätten sich mit 791 Millionen Euro gegenüber Vorjahr "mehr als verdoppelt".

 Das Umsatzwachstum im GKV-Arzneimittelmarkt resultiert hauptsächlich aus der Preiskomponente. Nach Menge ermittelte IMS lediglich ein Plus von 1,2 Prozent auf 702 Millionen Packungen.

Virushemmer gegen chronische Hepatitis C waren 2015 das mit Abstand expansivste Segment: Die Kassen gaben für diese Wirkstoffe rund 1,4 Milliarden Euro aus (+87 Prozent), die damit den zweitgrößten Block in den GKV-Arzneimittelausgaben darstellten, vor den Insulinen mit 1,3 Milliarden Euro Umsatz (+2,7 Prozent).

Gleichfalls besonders dynamisch entwickelten sich moderne Gerinnungshemmer, die um 46 Prozent auf 773 Millionen Euro zulegten.

Umsatzstärkste Produktgruppe im GKV-Markt sind nach wie vor die TNF-alfa-Blocker, für die die Kassen knapp 1,9 Milliarden Euro (+9,1 Prozent) aufbringen mussten. (cw)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken