In Marburg

Novartis produziert monoklonale Antikörper

Novartis wird sich nun doch nicht aus Marburg verabschieden. Eine Zellkulturanlage für Grippeimpfstoffe wird umgebaut und soll ab 2018 zur Produktion monoklonaler Antikörper dienen.

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MARBURG. Nach dem Verkauf seiner Impfstoffsparte an den britschen Wettbewerber GlaxoSmithKline sowie den australischen CSL-Konzern wollte Novartis sich eigentlich 2017 aus Marburg vom Stammsitz der einstigen Behringwerke im Stadteil Marbach zurückziehen.

Lediglich die 2007 dort als bundesweit erste Zellkulturanlage für Grippeimpfstoffe in Betrieb genommene Anlage wechselte nicht den Besitzer. Ursprünglich war geplant, Anfang 2017 deren Betrieb komplett einzustellen.

Nun kündigte Novartis an, die Anlage weiterführen zu wollen und mit einem Investitionsaufwand von voraussichtlich rund 68 Millionen Euro umzubauen.

Ab 2018 sollen auf der Anlage rekombinante Arzneimittelwirkstoffe hergestellt werden; laut Unternehmen wird es sich um monoklonale Antikörper handeln. Durch den Umbau entstünden in Marburg zusätzlich zu den bereits bestehenden 90 Arbeitsplätzen in der Biopharmaproduktion weitere 50 Stellen.

Novartis hatte Anfang 2015 seine Impfstoffgeschäfte mit Ausnahme der Grippevakzine für sieben Milliarden Dollar an GlaxoSmithKline abgegeben.

Die Grippeimpfstoffe gingen für 275 Millionen Dollar an die australische CSL-Gruppe. CSL übernahm von den Fertigungsanlagen in Marburg jedoch nur die Produktion eines Wirkstoffverstärkers. Die übrigen Standortteile, darunter auch eine vor zwei Jahren eröffnete neue Großanlage für Tollwut- und FSME-Impfstoffe, gehört heute zu GSK.

Novartis behielt lediglich die seinerzeit 60 Millionen Euro teure, weltweit erste Produktionsanlage zur antibiotika-freien Herstellung von Influenzavakzine in Zellkulturen.

Die Produktion von Gerippeimpfstoff mittels Hühnereiern wurde in Marburg bereits 2010 eingestellt. (cw)

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