Hausarzt vertrieben?

Verwirrung um Praxisschließung in Frankfurt

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FRANKFURT/MAIN. Hat Frankfurt einen Hausarzt aus seiner Praxis vertrieben? Diesen Eindruck vermittelte ein Bericht der "Bild"-Zeitung.

Die Stadt habe wegen Wohnraumzweckentfremdung die Praxis eines 55-jährigen "Promi-Arztes" dicht gemacht, die er von seinen Schwiegereltern übernommen habe. Sie sei schon seit 60 Jahren an dem Standort, jetzt aber "der Bürokratie ein Dorn im Auge", so der Vorwurf, "dabei fehlen in Frankfurt 33 Hausärzte".

Nach Auskunft der KV Hessen hat der Arzt seine Praxis allerdings bereits zum 30. September 2012 aufgegeben. Der Nachfolger habe die Praxis nicht übernommen, sondern sei mit dem Vertragsarztsitz in einen anderen Stadtteil gezogen.

Die 33 freien Sitze für Allgemeinärzte in Frankfurt wurden, so die KV weiter, durch die neue Bedarfsplanung geschaffen, die im Januar dieses Jahres in Kraft trat.

Es sei "schlichtweg nicht möglich, in dieser kurzen Zeit 33 Arztsitze zu vergeben". Die KV habe keine Anhaltspunkte, dass es in Frankfurt keine bezahlbaren Gewerbeflächen gebe, die sich für Arztpraxen eignen.

Mark Gellert, Pressesprecher des zuständigen Frankfurter Planungsdezernenten Olaf Cunitz, sagte auf Anfrage, das Dezernat könne den Einzelfall nicht kommentieren. Die Stadt sei an Recht und Gesetz gebunden und müsse gegen die unzulässige Umwidmung von Wohnraum vorgehen. (pei)

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