Wagniskapital

Biotech fordert bessere Anreize für Investoren

Die Branche will vor allem für private Anleger attraktivere steuerliche Regelungen erreichen.

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BERLIN. Der Biotechnologie-Verband Bio Deutschland fordert von der Bundesregierung weitergehende Anreize für Wagniskapitalgeber.

Wie der Verband in seinem jüngst veröffentlichten Jahrbuch 2015/  2016 betont, sei die geplante Ausweitung des Invest-Programms ein großer Schritt in die richtige Richtung, der aber noch nicht weit genug gehe.

"Denn in der Wachstumsphase ist eine maximal bezuschusste Summe von 500.000 Euro für Biotechfirmen in der Regel nicht ausreichend", heißt es.

Wenn sie es mit der Verbesserung der Innovationsfinanzierung in Deutschland ernst meine und genügend Wagniskapital verfügbar machen wolle, dürfe die Bundesregierung sich nach Auffassung von BIO Deutschland nicht mit Stückwerk begnügen. Sie sollte das im Koalitionsvertrag versprochene Venture-Capital-Gesetz zügig verwirklichen, fordern die Biotech-Vertreter.

"Dieses Gesetz sollte so ausgestaltet sein, dass schwierige Finanzierungen vor allem in der Wachstumsphase leichter zu stemmen sind", so der Wunsch.

Biotech-Start-ups bräuchten Venture-Capital-Volumina von bis zu 50 Millionen Euro von mehreren Kapitalgebern, um ihr Unternehmen erfolgreich aufzubauen und zu einem Börsengang zu führen.

Das Gesetz sollte deshalb "die systematische Benachteiligung von VC-finanzierten Start-ups gegenüber Konzernen bei steuerlichen Verlustvorträgen abschaffen und Investoren nach einer Mindesthaltezeit bei Anteilsverkäufen von der Abgeltungssteuer befreien", so die Branchenvertreter.

Zudem solle es die Voraussetzungen zur Einrichtung eines Deutschen Innovationsfonds schaffen. Der Staat würde damit Privatinvestoren mit mittlerem Vermögen durch Steueranreize motivieren, Kapital in einen Fonds für forschungsintensive Wachstumsunternehmen zu investieren.

So würden nach Verbandslesart vielen Anlegern Investitionen möglich, die bisher einer kleinen Gruppe vermögender Investoren vorbehalten seien. (maw)

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