PKV

Digitale Arztrechnung soll Verwaltungskosten sparen

Die Allianz Krankenversicherung ermöglicht ihren Kunden künftig, Arztrechnungen, Rezepte und andere Belege per Smartphone einzureichen.

Anne-Christin GrögerVon Anne-Christin Gröger Veröffentlicht:
Eine Arztrechnung kann mit der App fotografiert und an die Versicherung versendet werden.

Eine Arztrechnung kann mit der App fotografiert und an die Versicherung versendet werden.

© PeJo / Fotolia.com

KÖLN. Über die App "Allianz Rechnungen" können Versicherte künftig die Unterlagen auf elektronischem Weg in einen persönlichen digitalen Versicherungsordner einstellen. Das funktioniert über die Kamerafunktion am Smartphone.

Versicherte fotografieren damit die Belege ab, speichern sie und können sie dann mit wenigen Klicks im elektronischen Ordner beim Versicherer einstellen. Aus diesem Ordner werden die Unterlagen dann an den zuständigen Sachbearbeiter weitergeleitet.

Die App ist zudem mit einem Online-Portal der Allianz Krankenversicherung verbunden, über die Kunden regelmäßig in den Bearbeitungsstand ihrer Rechnung Einblick nehmen können.

Zudem soll es möglich sein, sich per E-Mail oder SMS über den aktuellen Stand der Bearbeitung informieren zu lassen. Dieser Service ist auch Kunden zugänglich, die ihre Rechnungen lieber weiterhin per Post schicken wollen.

Sie können sich trotzdem online auf dem Laufenden halten.

Nicht der erste Versicherer mit diesem Angebot

Bislang war die digitale Einreichung von Unterlagen oft nur möglich, wenn Versicherte den 2-D-Barcode auf den Dokumenten mit dem Smartphone einscannten.

Damit eignet sich die Funktion jedoch nur für Arztrechnungen von privatärztlichen Verrechnungsstellen, andere Belege können damit nicht gescannt werden.

Die Allianz ist nicht der erste Versicherer mit einem solchen weiterentwickelten Angebot. Die Hanse Merkur bietet ihren Kunden bereits seit November vergangenen Jahres eine ähnliche App.

"Kunden haben jetzt immer einen Überblick über ihre Dokumente und deren Bearbeitungsstatus", sagt ein Sprecher. "Nach dem Versand erhalten Kunden umgehend eine Posteingangsbestätigung und sind über die Bearbeitung ihrer Rechnungen auf dem Laufenden."

Allianz und Hanse Merkur versichern, dass die Datenübertragung auf verschlüsseltem Weg abläuft.

Der Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein Thilo Weichert hält das digitale Einreichen von Unterlagen grundsätzlich für unproblematisch, "vorausgesetzt, die Datenübermittlung erfolgt verschlüsselt und die Authentisierung ist sicher".

Allerdings sollte gewährleistet sein, dass eine analoge Datenübermittlung weiterhin möglich ist und Kunden ihre Unterlagen immer noch per Post schicken können, sagt er.

Wenn die Versicherer jedoch anpreisen, für die Kunden würde jetzt alles einfacher und bequemer, stimmt das nur zur Hälfte. Vor allem die Unternehmen profitieren von den elektronischen Geschäftsprozessen.

Sie können eine Menge Geld sparen, wenn die Kunden ihre Belege selber scannen, anstatt das den Versicherer machen zu lassen. Nach eigenen Angaben bearbeitet die Allianz 21 Millionen Belege pro Jahr, 84.000 pro Tag.

Muss sie diese nicht mehr digitalisieren, fallen eine Menge Kosten weg.

Mehr zum Thema

Verhaltenstherapie

Erste DiGA bei Borderline zugelassen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperimentelle Studie

Ist Alzheimer durch eine Stammzelltransplantation übertragbar?

Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System