E-Health

Uniklinik Freiburg setzt auf Forschungs-App

Mit ihrer App zum Kreuzbandriss will die Uniklinik weltweit Daten generieren. Die Technik dafür kommt von Apple.

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FREIBURG. Jeder Arzt, der schon einmal in der Forschung tätig war, weiß, wie schwierig es ist, Studienteilnehmer zu finden. Die Uniklinik Freiburg hat sich daher entschlossen, mit moderner Technik die wichtigen Daten zu generieren.

Dabei soll die App "Back on Track: Kreuzbandriss-Studie" der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Uniklinikum Freiburg die erste Anwendung sein, die hierzulande auf "Apples Research Kit" beruht - zumindest seit dieses offiziell ausgerollt wurde.

Dabei ist Apples Research Kit nichts anderes als zum einen eine Open-Source-Software für die App-Entwicklung und zum anderen eine spezielle Plattform für klinische Studien, über die solche Apps laufen.

Grundinnovation ist es laut der Uniklinik Freiburg, dass Patientendaten sicher und komplett außerhalb der Apple-Server-Struktur durch Wissenschaftler oder Studienteilnehmer erhoben, verwaltet und ausgetauscht werden können.

Rechtssichere Einwilligung

Die Einwilligung zur Teilnahme könne rechtssicher direkt per Unterschrift auf dem jeweiligen mobilen Gerät - also auf Tablet oder Smartphone - erfolgen. "Ein großer Vorteil der Idee ist, dass Studienteilnehmer beispielsweise Tests oder Fragebögen bequem von zu Hause am mobilen Gerät beantworten können", heißt es in einer Mitteilung der Uniklinik.

Außerdem könne jeder Anwender auch selbst auf seine Daten zugreifen und diese kontrollieren.

Mit der App aus Freiburg sollen nun Daten zum Heilungsverlauf sowie der Sportfähigkeit des Patienten nach einem Kreuzbandriss gesammelt werden. "Die App ist ein wichtiger Beitrag, um in Zukunft optimierte Versorgungsstrategien für die Patienten zu entwickeln", sagt Professor Philipp Niemeyer, Sektionsleiter Knie- und Knorpelchirurgie in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.

"Die Daten könnten helfen, eine neue Grundlage zu generieren, für welche Patienten eine operative Versorgung notwendig und sinnvoll ist."

Die Struktur für die App hat die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg gemeinsam mit dem Klinikrechenzentrum geschaffen. Das Konzept sei zudem mit dem Datenschutzbeauftragten der Uniklinik und der Ethikkommission abgestimmt worden.

Entwickelt wurde die Anwendung von Martin Zens vom Institut für Mikrosystemtechnik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Kooperation mit der Frankfurter Firma Design-IT.

Ein Nachteil ist allerdings, dass das Research Kit als Open-Source-Software derzeit ausschließlich für Apple-Geräte verfügbar ist. Eine Ausweitung auf Android-Systeme und Windows-Telefone sei aber in Planung, berichtet die Uniklinik Freiburg. (reh)

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