App und Wearable

Kombination für die gute Haltung

Ein neuer Ansatz gegen Rückenleiden: Sobald der Anwender krumm sitzt, vibriert es am Rücken. Die App, die das initiiert, wurde bei der Medica ausgezeichnet.

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Nicht immer einfach, sich an die richtige Sitzposition zu halten: Eine App erinnert daran.

Nicht immer einfach, sich an die richtige Sitzposition zu halten: Eine App erinnert daran.

© MicroOne / Fotolia

DÜSSELDORF. Beim Medica App Competition messen sich jedes Jahr Entwicklerteams aus allen Teilen der Welt: Es geht darum, wer die beste "Medical Mobile Solution" liefert. In diesem Jahr hat die App "Up Right" (eine Kombination aus App und Wearable) eines Teams aus Israel den ersten Preis gewonnen.

Dabei handelt es sich um eine Applikation, die dabei hilft, die Körperhaltung zu optimieren, indem sie regelmäßige Bewegungsimpulse gibt. Sobald der Anwender krumm sitzt, vibriere es am Rücken, berichtete Adam Raz, Head of Sale, laut Pressemitteilung beim Medica App Competition in der vergangenen Woche in Düsseldorf.

Deutsche Unternehmen interessiert

Um optimal zu wirken, besitzt das Wearable einen Beschleunigungsmesser und zahlreiche Sensoren. Mit den gemessenen Werten erstellt die App ein persönliches Trainingsprogramm und motiviert, indem sie den Trainingserfolg darstellt.

Das Start-up ist bereits weit fortgeschritten und verkauft die Applikation online an Privatpersonen, wobei Nutzer in Online-Shops bereits zahlreiche positive Kritiken abgegeben haben.

Auch SAP und Siemens hätten in einem ersten Test für das betriebliche Gesundheitsmanagement positive Erfahrungen gesammelt – zusätzlich werden laut Raz klinische Studien durchgeführt.

Auf den zweiten Platz schaffte es Biop Medical mit einer innovativen, patientennahen Labordiagnostik zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Der Test basiert darauf, dass sich die Eigenschaften von gesundem und krankem Gewebe optisch-mechanisch unterscheiden lassen. Ein optisches Gerät erfasst dazu den Gebärmutterhals.

Die Daten werden anschließend in der IBM-Cloud mit einem speziellen Algorithmus analysiert. Das Ergebnis liegt binnen Minuten vor. Diese Lösung soll ab 2017 erstmals in den USA zugelassen werden.

Telemedizin hilft Laien bei Untersuchung

Der drittplatzierte Tytocare bietet sogar eine Telemedizin-Lösung, die überall und zu jeder Zeit eine Visite und eine ziemlich umfassende medizinische Untersuchung erlaubt. Auch dies geht weit über eine App hinaus.

Mithilfe von Geräten kann man Herz, Lunge, Haut, Temperatur Hals und Ohren untersuchen. Dazu werden die Geräte aufgesetzt und auch Laien sehen, wann dies richtig gemacht wurde. Das telemedizinische Stethoskop ist bereits durch die FDA zugelassen, die anderen entsprechen den FDA-Anforderungen.

Insgesamt setzten viele Apps im Wettbewerb entweder darauf, Nutzer beim eigenen gesundheitsbewussten Handeln zu unterstützen – oder auf eine bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient oder unter den professionellen Akteuren der Versorgung untereinander.

Drei Minuten Zeit für Jury-Präsentation

Jedes Team hatte drei Minuten Zeit, seine Mobile Solution auf Englisch zu präsentieren. Eine weitere Minute lang nutzte die Jury noch für inhaltliche Nachfragen. Die Preisgelder von 2.000 Euro, 1.000 Euro und 500 Euro dürften nun für alle Preisträger erfreuen.

Noch mehr ins Gewicht fallen dürfte jedoch Renommee-Gewinn, der mit den Preisen verbunden ist. Tatsächlich steht bereits fest, dass der Sieger "UpRight" am "Philips Health Innovation Port" (HIP) im Frühjahr 2017 teilnehmen kann.

Mit Spannung darf verfolgt werden, ob es bei der MEDICA App COMPETITION 2017 einem Entwicklerteam aus einer anderen Nation gelingen wird, die Vormachtstellung Israels zu knacken. Denn dieses Jahr kamen die drei siegreichen Apps allesamt von israelischen Teams. (ger)

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