So klappt's mit dem Praxisauftritt im mobilen Web

Auch an Arztpraxen geht der Trend hin zum Smartphone nicht vorbei. Doch damit die Praxis auf den Geräten richtig dargestellt werden, braucht es eine mobile Website.

Kerstin MitternachtVon Kerstin Mitternacht Veröffentlicht:
Ob Fotos von den Praxisräumen, Sprechzeiten oder ähnliches - inhaltlich stehen mobile Websites den normalen Praxishomepages in nichts nach.

Ob Fotos von den Praxisräumen, Sprechzeiten oder ähnliches - inhaltlich stehen mobile Websites den normalen Praxishomepages in nichts nach.

© Poccy

Immer mehr Menschen besitzen ein Smartphone, mit dem man nicht nur telefonieren, sondern sich auch Apps (kleine Programme für Smartphones und Tablet-PC) herunterladen sowie im Internet surfen kann.

 Laut Branchenverband Bitkom haben die Verkäufe von Smartphones im Jahr 2011 um 31 Prozent auf 11,8 Millionen Stück zugelegt.

Immer häufiger werden deshalb Informationen über Unternehmen, Produkte und Leistungen mobil abgerufen - das schließt auch Arztpraxen mit ein.

Nicht nur für Ärzte, die Patienten durch den mobilen Service an sich binden wollen, eröffnet dieser Trend Chancen.

Das Internet - auch das mobile Web - wird für das Gewinnen neuer Patienten immer wichtiger.

Ein Vorteil der Smartphones ist dabei, dass der Patient sich unterwegs - sucht er einen Arzt - auch direkt über die Leistungen der Praxis informieren, sowie eine Anfahrtsbeschreibung abrufen kann.

Praxen müssen keine Vorkenntnisse haben

Smartphones haben allerdings andere Ansprüche an Internetseiten, als PC oder Laptop. Herkömmliche Websites sind auf den Geräten nur schlecht lesbar. Meist ist die Schrift zu klein oder große Bilddateien erhöhen die Ladezeit.

Das akzeptieren nur die wenigsten Smartphone-Nutzer. Ist die Ladezeit länger als drei Sekunden, brechen die meisten Nutzer den Website-Besuch ab, wie eine Studie des Unternehmens Compuware zeigt.

Dabei sei es einfach, eine sogenannte mobile Website aufzubauen, erklärt Sharif Thib, Mitbegründer des Berliner Unternehmens Point of Contact, kurz Poccy. Vorkenntnisse bräuchten Ärzte nicht. Das Unternehmen hat sich auf mobile Websites für Freiberufler und kleine bis mittelständige Unternehmen spezialisiert.

"Die Idee für diesen Service ist quasi am Praxisschild geboren", sagt Thib. "In Berlin sehe ich immer wieder Personen, die umständlich ein Praxisschild abfotografieren, mit einem QR-Code, der direkt auf die Website führt, ist das einfacher."

Eine mobile Website ist Touchscreen optimiert und konzentriert sich im Gegensatz zu Homepages auf wesentliche Informationen. "Sie ist sozusagen eine virtuelle Visitenkarte", so Thib.

Aufwand beträgt zehn Minuten

Der Aufwand beträgt für einen ersten Entwurf mit Kontaktdaten, Öffnungszeiten und Leistungsangebot laut Poccy gerade einmal zehn Minuten. Wer zusätzliche Seiten mit Fotos oder dem Praxislogo einbinden wolle, brauche etwa zwei Stunden.

Poccy bietet zwei Versionen an: Die kostenlose Basisversion, die weniger Angaben zulässt und in der ein Werbebanner läuft, und die kostenpflichtige Business-Version, die etwa eine unbegrenzte Seitenzahl zulässt oder die Möglichkeit eine Anfahrtbeschreibung, Fotos und Videos hochzuladen. Außerdem läuft sie laut Thib ohne Werbung. Diese Version kostet 60 Euro im Jahr.

Dabei stellt das Berliner Unternehmen für den Aufbau vorbereitete Seiten zur Verfügung. Die sich individuell gestalten lassen, etwa mit Logos, Bildern und Farben. Bei Fragen helfe das Team von Poccy weiter, so Thib.

Zudem gebe es die Möglichkeit, dass Poccy die Arbeit übernehme und auf Vorlage der Praxis-Homepage eine mobile Website erstelle. "Die Kosten für eine kleine Praxis liegen etwa bei 150 Euro, das kommt natürlich immer auf den Aufwand an", sagt Thib.

Per QR-Code geht es sofort auf die Praxis-Website

Ärzte tasten sich laut Thib allerdings erst langsam an die mobilen Websites heran. Obwohl eine mobile Website eine gute Möglichkeit ist, um auf spezielle Leistungen aufmerksam zu machen oder neue Kunden zu gewinnen. Denn ein Button mit dem Patienten den Arzt weiterempfehlen können ist auf der Seite automatisch eingebaut.

Die mobile Seite ist zwar auch am PC abrufbar, aber nicht als ein Ersatz für eine Homepage gedacht, da sie anders aufgebaut und an die Bedürfnisse von Smartphones angepasst ist. So verwundert es nicht, dass auch Thib erklärt, die Mehrheit seiner Kunden habe bereits eine eigene Website, die sie um die mobile Lösung ergänzen wollten.

Dabei lässt sich auf der Praxishomepage auch eine Umleitung einbauen, die Smartphone-Nutzer - rufen sie doch die normale PC-Website auf - automatisch auf die mobile Seite umgeleitet werden.

Ärzte können zudem auf ihren Marketingmitteln, wie Visitenkarte, Patienteninfos, Flyern oder Praxisschild einen QR-Code anbringen. Dieser kleine grafische Code, den Smartphones mithilfe einer App lesen können, leitet die Patienten direkt auf die mobile Website.

Und die kleinen Codes lassen sich mit verschiedenen Online-Programmen, wie qrcode.kaywa.com, kostenfrei erstellen. "So müssen Patienten auch nicht mehr das Praxisschild von Ärzten abfotografieren", sagt Thib, "sondern können die Homepage direkt auf dem Smartphone abrufen."

www.poccy.de

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