Schleswig-Holstein

Zeitdruck in der Praxis nervt Patienten

Nach einer Forsa-Umfrage zeigen sich Patienten mit der Versorgung sehr zufrieden. Ein Teil moniert aber den Zeitdruck bei der Behandlung.

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KIEL. Patienten in Schleswig-Holstein beklagen den Zeitdruck bei der ärztlichen Beratung. Mit der ärztlichen Versorgung im Land insgesamt ist aber ein sehr hoher Anteil der Bevölkerung zufrieden.

Dies geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK Gesundheit hervor, für die kürzlich 1001 Erwachsene befragt wurden.

Danach zeigen sich 80 Prozent aller Befragten mit der ärztlichen Versorgung sehr oder eher zufrieden. 13 Prozent sind eher unzufrieden und nur vier Prozent sehr unzufrieden. Ältere waren tendenziell häufiger zufrieden als jüngere Befragte.

Jeder Zehnte von ihnen war während der vergangenen zwölf Monate nicht in ärztlicher Behandlung, 15 Prozent einmal, 45 Prozent bis zu fünf Mal und 30 Prozent noch häufiger. Auf die Frage, was beim Arzt- oder Klinikbesuch nicht zufriedenstellend war, gaben 20 Prozent an, der Arzt habe sich zu wenig Zeit genommen.

13 Prozent bemängelten, dass die Untersuchung nicht gründlich genug ausgefallen sei, zwölf Prozent vermissten eine Aufklärung über Risiken oder Behandlungsmöglichkeiten und zehn Prozent hielten diese für nicht verständlich genug. Eine zu frühe Klinikentlassung kritisierten fünf Prozent der Befragten.

Gute Zusammenarbeit wird geschätzt

Auffällig ist die gute Beurteilung der Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Fachärzten, Kliniken und Reha-Einrichtungen. 45 Prozent halten sie für gut oder sehr gut, weitere 32 Prozent für befriedigend. Nur acht Prozent halten die Kooperation für schlecht.

Als besonders wichtig gaben 83 Prozent der Befragten eine schnelle Terminvergabe bei Fachärzten oder im Krankenhaus an. Auch die Orientierung der medizinischen Behandlung an den Patientenbedürfnissen (80 Prozent), stabile Krankenkassenbeiträge (74 Prozent) und der technische Fortschritt bei der medizinischen Versorgung (71 Prozent) erhielt hohe Zustimmung. Nur 51 Prozent halten dagegen ein größeres Angebot an alternativen Behandlungsmöglichkeiten für wichtig. (di)

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