Der Standpunkt
PKV sägt am eigenen Ast
Für die privaten Krankenversicherer ist klar: Ärzte haben keinen Grund, sich über Beitragserhöhungen zu beschweren, denn sie tragen selbst dazu bei, dass die Unternehmen regelmäßig mehr Geld von ihren Kunden verlangen müssen.
"Es kann nicht dauerhaft so weitergehen, dass wir in der ambulanten Versorgung mehr als das Doppelte bezahlen müssen als die gesetzlichen Kassen", hat DKV-Chef Günter Dibbern jüngst die Marschrichtung bei der GOÄ-Reform skizziert.
Mit dieser Argumentation befinden sich die Versicherer auf einem gefährlichen Weg. Bei ihrer Werbung um neue Kunden werden sie nicht müde, auf die bessere Versorgung in der PKV hinzuweisen.
Gleichzeitig rufen sie aber nach den Kostensenkungsinstrumenten der GKV und vergleichbaren Arzthonoraren. Das wird sich über kurz oder lang in der Versorgung niederschlagen. Fraglich ist, ob die Kunden dann in der PKV noch die gepriesene Alternative erkennen können.
Ilse Schlingensiepen ist Wirtschaftsjournalistin in Köln.
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