DKV

Privat-Upgrade für Kassenpatienten

Über eine neue Police sollen GKV-Patienten ihren Versicherungsschutz auf PKV-Niveau aufstocken können - und das in nur einem einzigen Vertrag.

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KÖLN. Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) will im Laufe des Jahres mit einer Zusatzversicherung auf den Markt kommen, die Kassenpatienten mit Privatversicherten gleichstellt.

Mit der neuen Police können GKV-Versicherte ihren Krankenversicherungsschutz auf das PKV-Niveau aufstocken.

Das ist zwar auch bislang schon möglich, allerdings müssen die Kunden dafür in den einzelnen Bereichen wie ambulante Arztbehandlung, Krankenhausversorgung und Zahnersatz separate Verträge abschließen.

Nicht so mit der neuen DKV-Police: "Bei ihrer Krankenkasse müssen Versicherte mit der neuen Police die Kostenerstattung wählen", erläuterte der DKV-Vorstandsvorsitzende Dr. Clemens Muth vor Journalisten in Köln.

Sie reichen dann die Rechnungen bei der Kasse ein, die ihren Anteil übernimmt. Die DKV trägt den Rest - und zwar in gleicher Höhe wie bei Vollversicherten.

"Nennenswerte Prämie"

Zu den Kosten der Zusatzversicherung sagte Muth lediglich: "Die Prämie liegt unter dem Vollversicherungstarif, ist aber durchaus nennenswert." Er hofft, mit dem neuen Angebot vor allem Kassenpatienten zu erreichen, die wegen grundsätzlicher Vorbehalte nicht komplett in die Privatversicherung wechseln wollen.

2015 will die DKV auch zwei neue Pflegeergänzungstarife anbieten, sowohl ein Pflegetagegeld als auch einen nach eigenen Angaben innovativen Pflegekostentarif. "Wir wollen die Marktführerschaft im Bereich Pflege mit neuen attraktiven Produkten ausbauen", sagte Muth.

Die DKV, die unter dem Namen miCura auch eigene Pflegedienste betreibt, testet in Nürnberg zurzeit eine App, die Angehörigen auf Wunsch Informationen über die Versorgung von Pflegebedürftigen liefert. Sie erfahren etwa, ob und wann der Pflegedienst da war oder ob sich beim Pflegebedürftigen wichtige Parameter verändert haben.

Bewährt sich das Pilotprojekt, wird die Anwendung auf weitere Standorte ausgeweitet, kündigte Muth an. Die App ist für ihn ein Beleg, dass die Digitalisierung den Versicherern große Chancen bietet.

Er sieht die Vorteile vor allem in einem besseren Service für die Bestandskunden und nicht in der Gewinnung von Neugeschäft. "Die wirkliche Bedeutung der Digitalisierung liegt nicht darin, dass wir alle über Google unsere Policen verkaufen."

DKV setzt auf papierlose Prozesse

Die DKV setzt immer stärker auf die papierlose Kommunikation mit ihren Kunden. Versicherte können beispielsweise Arztrechnungen einscannen und per Handy an den Versicherer schicken oder sie vom PC aus hochladen.

Künftig steht ihnen die Übermittlung von Dokumenten per Handy-Foto zur Verfügung. "Das beschleunigt die Prozesse und ist eine erlebbare Erleichterung für die Kunden", so Muth.

Zurzeit laufen bereits 27 Prozent aller Leistungsvorgänge bei dem Versicherer papierlos ab, inklusive der Übermittlung per Fax oder Mail.

2014 haben die Versicherten 265.000 Mal Rechnungen hochgeladen mit 630.000 Dokumenten. Insgesamt registrierte das Unternehmen sechs Millionen Eingänge, bei denen Kunden eines oder mehrere Dokumente eingereicht hatten. 18.000 Rechnungen wurden per QR-Code eingescannt.

Viele Ärzte und privatärztliche Verrechnungsstellen hätten inzwischen Barcodes auf den Rechnungen. "Das hilft allen Beteiligten", sagte der DKV-Chef.

Bis Ende April dieses Jahres hatten sich 46.000 Kunden dafür entschieden, dass sie von der DKV Post nur noch online haben wollen. Dabei habe der Versicherer dafür nicht groß Werbung gemacht, berichtete Muth. "Die Kunden nehmen die Services an." (iss)

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