Rheinland-Pfalz

Kurs soll Ärzten Wiedereinstieg erleichtern

Die Ärztekammer Rheinland-Pfalz und das Gesundheitsministerium haben ein Programm aufgelegt, das nicht-tätige Ärzte zurück in die Versorgung bringen soll.

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MAINZ. Was ist beim Umgang mit dementen Patienten zu beachten? Welche neuen Erkenntnisse gibt es in der Behandlung von Diabetes – und welche aktuellen Optionen bei Adipositas? Wer länger nicht im ärztlichen Berufsalltag gearbeitet hat, der scheut aufgrund der zahlreichen Neuentwicklungen vielleicht den Wiedereinstieg.

An diese Ärzte richtet sich ein neues Angebot, das die Ärztekammer Rheinland-Pfalz (LÄK RLP) den Medizinern gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium macht. Laut Angaben der LÄK sind 1258 Ärzte in Rheinland-Pfalz derzeit nicht aktiv – aus unterschiedlichen Gründen.

In einem einwöchigen Kurs werden sie auf den neuesten Stand gebracht und beim Wiedereintritt ins Berufsleben unterstützt. "Die Kurse sind eine Mischung aus Wissensvermittlung im Frontalunterricht, Diskussionen, Fragerunden und praktischen Übungen, zum Beispiel im Bereich Lebensrettung oder Geriatrie", berichtet Ines Engelmohr, Sprecherin der Landesärztekammer.

Der erste Kurs läuft seit Montag in Mainz. 29 Teilnehmer haben sich angemeldet, begrüßt wurden sie vor dem Start von Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), die sich über das rege Interesse freute: "Es ist schön, zu sehen, dass der Kurs so gut angenommen wird."

Ähnliche Angebote zum Wiedereinstieg gibt es bereits in anderen Bundesländern, die Idee stammt ursprünglich aus Berlin. Ziel ist es, die nicht-tätigen Ärzte zurück in die Versorgung zu holen. "Wir möchten, dass sich diese Ärztinnen und Ärzte wieder sicher und fit fühlen und ihre ärztliche Kompetenz wieder gerne einsetzen", sagte der neue LÄK-Präsident Dr. Günther Matheis. Ziel des Kurses sei es auch, die Teilnehmer über die Vorteile des Hausarztberufs zu informieren – und vielleicht sogar für eine eigene Praxis zu begeistern.

Ob durch den Kurs tatsächlich Ärzte den Weg zurück in die Versorgung finden, muss abgewartet werden. Denn die Teilnahme ist unabhängig von eventuellen Rückkehrplänen. "Wir werden Ende des Jahres evaluieren, wie viele von den Teilnehmern tatsächlich wieder ärztlich tätig geworden sind", so die Sprecherin. Wie hoch das "Rückhol-Potenzial" sei, könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht einschätzen. Der Wiedereinstiegskurs wird von der Landesregierung im Rahmen des Zukunftsprogramms Gesundheit und Pflege 2020 finanziert. (aze)

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