Mainz. Der Deutsche Hausärztinnen- und Hausärzteverband hat den Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags für eine bessere Steuerung von Patienten als ein „starkes Signal“ bezeichnet.
„Dass sich der Deutsche Ärztetag in seinem Leitantrag klar und deutlich zu einer strukturierten, hausärztlichen Steuerung bekennt und ausdrücklich den Ausbau der Hausarztverträge fordert, wäre vor wenigen Jahren noch kaum vorstellbar gewesen“, sagte Verbandchef Dr. Markus Beier am Mittwochnachmittag nach dem Beschluss.
Ausdrücklich heißt es im Antrag: „Die primärärztliche Versorgung erfolgt durch eine Hausärztin oder einen Hausarzt.“ Auch verweist der Beschluss auf die hausarztzentrierte Versorgung (HZV), die eine „qualitätsgesicherte und leitliniengerechte Koordinations- und Integrationsfunktion“ der Hausärzte fördere.
Das zeigt laut Hausärztechef Beier, „dass wir Hausärztinnen und Hausärzte mit unseren Argumenten für eine bessere Koordination der Versorgung insbesondere durch uns Primärärzte durchgedrungen sind“. Die „gesamte Ärzteschaft“ habe sich „hinter dieser Idee versammelt“.
Beier nahm den Ärztetagsbeschluss zum Anlass, auf die im geplanten Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) vorgesehenen HZV-Boni für eingeschriebene Versicherte zu drängen. „Die Entscheidung des Deutschen Ärztetages gibt für die weiteren Verhandlungen Rückenwind“, so Beier. (nös)
Unwissenschaftlich? Sonderstellung in der GOÄ? Im „ÄrzteTag“-Podcast nimmt Dr. Jürgen de Laporte, Hausarzt und Homöopath, Stellung zur Forderung des Ärztetags, Homöopathie aus der GOÄ zu streichen.
Viele private Krankenversicherer bieten Homöopathie in der Vollversicherung und der ambulanten Zusatzversicherung an. Zum Beschluss des Ärztetages, die Homöopathie aus der GOÄ zu streichen, äußert sich die Branche verhalten.
„Homöopathie raus aus der GOÄ“: Der Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags in Mainz stößt homöopathisch tätigen Ärzten auf Kritik. Und auch ein Patientenverband meldet sich zu Wort.
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Von Dr. Elke Oberhofer
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