Fachkräfteanwerbung

Koalition bahnt Pflegekräften den Weg

Die „Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung“ hat ihren Dienst aufgenommen. Sie soll Fachkräften aus dem Ausland den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtern. Die Pflegebranche könnte davon profitieren.

Von Anno Fricke Veröffentlicht:
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bei der Eröffnung der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) in Bonn.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bei der Eröffnung der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) in Bonn.

© Oliver Berg / dpa

Berlin. Der Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft gilt als eklatant. Allein in der Altenpflege fehlen bis 2030 mehr als 100.000 Pflegerinnen und Pfleger.

Auch die Krankenhäuser sind auf der Suche nach Gesundheitspflegefachkräften. Die Koalition baut dafür die Wege aus dem Ausland in den deutschen Arbeitsmarkt immer besser aus.

Am Montag hat die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung in Bonn offiziell eröffnet, rechtzeitig vor Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes am 1. März. „Exzellente Fachkräfte sind das Rückgrat unserer Wirtschaft“, sagte Bundesbildungs- und Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) dazu am Montag in Berlin.

Deutschland müsse aber auch überprüfen, ob die Qualifikationen der Bewerber den Anforderungen hierzulande entsprächen.

Lotsen durch die Bürokratie

Die Servicestelle soll Bewerber aus dem Ausland durch das komplexe System der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse lotsen. Das solle vor allem den Fachkräften helfen, die sich noch im Ausland befänden und von dort aus in Deutschland Arbeit suchten.

Die Stelle könne beim Zusammenstellen der Unterlagen unterstützen und regionale Beratungs-und Qualifizierungsangebote vermitteln. Hilfestellung soll auch bei der Suche nach einem Arbeitgeber möglich sein.

„Wir brauchen die Menschen von außerhalb“, sagte der Bundesarbeitsminister und BA-Dienstherr Hubertus Heil (SPD) am Montag in Berlin. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz werde allerdings nur dann ein Erfolg werden, wenn die Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Berufsabschlüsse effizient gestaltet würden.

Agentur für Gesundheitsberufe

Die neue Stelle sei ein „klares Zeichen der Willkommenskultur“, ergänzte BA-Vorstand Daniel Terzenbach. Im Wettbewerb um die besten Köpfe sei es wichtig, den Weg nach Deutschland so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Die Bundesagentur versucht hier einen Beitrag zu leisten. Partnerabkommen mit Mexiko und den Philippinen zur Anwerbung von Pflegefachkräften sind bereits geschlossen.

Zudem gibt es bereits eine Differenzierung in der Anwerbung von Fachpersonal. Eigens für Gesundheitsberufe ist bereits im vergangenen Dezember die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) in Saarbrücken an den Start gegangen.

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