DiGA

Evidenzbasierte Raucherentwöhnung jetzt als DiGA

Eine neue App auf Rezept zur Raucherentwöhnung ist jetzt im DiGA-Verzeichnis des BfArM gelistet. Die App folge den Grundsätzen der kognitiven Verhaltenstherapie sowie der Rückfallprävention.

Veröffentlicht:
Eine neue DiGA soll bei Rauchentwöhnung helfen.

Eine neue DiGA soll bei Rauchentwöhnung helfen.

© Frank May / picture alliance

Berlin. Ab sofort ist die digitale Gesundheitsanwendung Smoke Free vorläufig im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet. Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeut:innen können die App bei Psychischen und Verhaltensstörungen durch Tabak auf Rezept verordnen, heißt es in einer Mitteilung von Smoke Free. Die Wirksamkeit der Therapie mit Smoke Free sei wissenschaftlich nachgewiesen und entspreche der S3-Leitlinie Rauchen und Tabakabhängigkeit.

Leitliniengerechte Behandlung auf Rezept

Smoke Free wurde nach eigenen Angaben weltweit bereits mehr als 6,3 Millionen Mal heruntergeladen, in Deutschland von mehr als 900.000 Menschen installiert und habe monatlich mehr als 200.000 aktive Nutzer. Alle gesetzlichen sowie viele private Krankenkassen übernehmen dabei die Kosten. Der Einsatz der Anwendung sei sowohl monotherapeutisch als auch in Kombination mit einer psychotherapeutischen Begleitung oder einer Nikotinersatztherapie möglich.

Die App wurde auf der Basis psychologischer Theorien zur Raucherentwöhnung entwickelt und folge den Grundsätzen der kognitiven Verhaltenstherapie sowie der Rückfallprävention.

Wirksamkeit bereits in mehreren Studien getestet

Die Wirksamkeit der App wurde nach Angabe des Herstellers bereits vor der DiGA-Listung in mehreren randomisiert-kontrollierten Studien nachgewiesen: Eine Studie mit 28.112 Probanden zeigte, dass die Bearbeitung der kleinen täglichen Aufgaben in der App die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen, dauerhaften Raucherentwöhnung nahezu verdoppeln. Der Chatbot ließ in einer weiteren randomisierten Studie mit 57.214 Probanden die Wahrscheinlichkeit, mit dem Rauchen aufzuhören, um mehr als das Doppelte steigen. Zudem ergab die in Deutschland durchgeführte Pilotstudie, dass ein Drittel der 76 Probanden auch vier Monate nach Beginn der Entwöhnung rauchfrei blieb, heißt es in der Mitteilung weiter. (eb)

Mehr zum Thema

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom