Anerkennung für Arzthelferinnen und Arzthelfer

Forderungen nach staatlichem Corona-Bonus für MFA werden lauter

Schon länger fordert der Verband medizinischer Fachberufe einen staatlichen Corona-Bonus für MFA. Nun findet er Gehör bei den Landesgesundheitsministern. Die KBV signalisiert Unterstützung.

Veröffentlicht:
Staatlicher Corona-Bonus für MFA oder nicht? Die Forderungen danach werden derzeit wieder lauter. Ein Brandbrief des Verbands medizinischer Fachberufe scheint Wirkung zu zeigen.

Staatlicher Corona-Bonus für MFA oder nicht? Die Forderungen danach werden derzeit wieder lauter. Ein Brandbrief des Verbands medizinischer Fachberufe scheint Wirkung zu zeigen.

© pix4U / stock.adobe.com

München. Die Forderungen des Verbands medizinischer Fachberufe (VmF) nach einem staatlichen Corona-Bonus für MFA findet auf politischer Ebene offenbar Gehör. Nur wenige Wochen, nachdem der VmF seine Forderungen in einem Brandbrief an den Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek, deutlich machte, greifen die Landesgesundheitsminister nun die Argumente des Verbands auf.

Wegen der hohen Arbeitsbelastung in der Corona-Krise fordern sie vom Bund eine Bonuszahlung für alle Arzthelferinnen und Arzthelfer. „Gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten sind die medizinischen Fachangestellten seit Beginn der Corona Pandemie – und natürlich auch jetzt in der vierten Welle – ein extrem wichtiges Bollwerk vor den Kliniken und tragen erheblich dazu bei, die Überlastung im öffentlichen Gesundheitsdienst aufzufangen“, so Holetschek.

Ein Corona-Bonus, analog zu dem der Beschäftigten in Kliniken und Pflegeeinrichtungen, sei dafür ein richtiges Zeichen und eine Wertschätzung ihrer Leistungen. Die Länder seien sich in der Frage einig. Holetschek: „Hier muss jetzt, genau wie in der Pflege, sehr schnell etwas passieren.“

Auf dem Höhepunkt der Impfkampagne habe es in den deutschen Arztpraxen mehr als drei Millionen Impfungen wöchentlich gegeben, so Holetschek. „Und wenn ich jetzt den Blick nach vorne richte, dann brauchen wir noch Millionen weiterer Erst- und Zweitimpfungen und noch viel mehr: die Drittimpfungen, die Booster, die uns helfen werden, den Einzelnen noch besser zu schützen und die Pandemie hinter uns zu lassen.“ MFA seien weiter stark gefragt. „Das müssen wir endlich anerkennen. Und dabei dürfen wir auch die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste, die in der Pandemie Übermenschliches leisten, nicht vergessen.“

KBV signalisiert Unterstützung

Die KBV signalisierte am Freitag „volle Unterstützung“ für die Forderungen nach einem staatlichen Bonus für MFA. „Es sind die engagierten Teams unserer MFA, die einen wesentlichen Teil der Arbeit in unseren Praxen leisten. Ohne sie würde es einfach nicht gehen, tagtäglich Millionen von Patienten zu versorgen“, wird der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen in einer Mitteilung zitiert.

Dabei gehe es nicht nur um die Behandlung von Corona-Patienten, pflichtet auch Gassens Vorstandskollege Dr. Stephan Hofmeister bei. Die anderen Krankheiten seien nicht verschwunden. „Die Medizinischen Fachangestellten sind unentbehrlich für die Praxen. Es ist nur folgerichtig, dass deren für unsere Gesellschaft so wertvolle Arbeit anerkannt wird“, so Hofmeister.

Bonus oder Impf-Zuschlag

Anfang des Monats hatte sich der Vmf mit einem Brandbrief an Holetschek gewandt und die fehlende Honorierung der Leistung von MFA während der Pandemie kritisiert. Mit den gleichen Argumenten, die Holetschek nun anführt, forderte der Verband seinerzeit „einen Corona-Sonderbonus für alle im niedergelassenen Bereich tätigen Medizinischen Fachangestellten aus staatlichen Mitteln analog den Beschäftigten in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen“. Alternativ schlägt der VmF einen Zuschlag in Höhe von 15 Euro pro Corona-Impfung vor, der an die Angestellten im Praxisteam weiterzugeben wäre.

Derzeit könnten Praxisinhaber ihren MFA nur auf eigene Kosten eine Corona-Sonderzahlung von bis zu 1500 Euro zukommen lassen. Sie ist als Zusatzleistung zum Gehalt steuer- und sozialversicherungsfrei auszuzahlen. Die Bundesregierung hatte die Möglichkeit des steuerfreien Corona-Bonus bis 31. März 2022 verlängert. (dpa/mu)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“