Betrug und Körperverletzung

Haftstrafe für falschen Arzt aus Leipzig

Weil sich ein gelernter Pflegehelfer über Monate hinweg als Arzt ausgegeben und mehr als 200 Patienten behandelt hat, wurde in Leipzig er zu einer Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt.

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Leipzig. Das Landgericht Leipzig hat jetzt einen falschen Arzt zu einer Haftstrafe verurteilt. Die Sechste Strafkammer verhängte gegen Sascha R. eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten. Der gelernte Pflegehelfer hatte in der Gerichtsverhandlung ein Geständnis abgelegt. Ihm wurden Betrug, Körperverletzung sowie der Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen vorgeworfen.

Der Mann hatte sich von Juli 2020 bis Mitte Februar 2021 als promovierter Arzt ausgegeben . Dabei verfügt er weder über ein abgeschlossenes Medizinstudium noch über eine Promotion oder eine Approbation. Die Sächsische Landesärztekammer hatte öffentlich vor dem Mann gewarnt.

Zahlreiche Rechnungen nicht bezahlt

Der Verurteilte hatte als vermeintlicher Arzt mehr als 200 Patienten betreut. Unter der Berufsbezeichnung „Arzt“ hatte er Patienten zahlreiche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Rezepte ausgestellt, in einigen Fällen direkt Medikamente überreicht und ärztliche Behandlungen vorgenommen.

Gegenstand der Gerichtsverhandlung waren zudem eine Vielzahl von Betrugshandlungen gegenüber Lieferanten und Dienstleistern, die er nicht bezahlt hatte. R. hatte bei 27 Firmen Bestellungen ausgelöst und Dienstleistungen in Anspruch genommen, um in Leipzig eine Hausarztpraxis einzurichten und zu betreiben. Der Schaden durch die Betrugshandlungen belief sich auf rund 77.000 Euro. Der Mann war bereits wegen Betrugs vorbestraft und hatte dafür eine Haftstrafe erhalten. (sve)

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