Pilotprojekt

Österreicher wollen E-Impfpass anbieten

Ab 2020 werden Impfungen an Kindern in einigen österreichischen Bezirken elektronisch dokumentiert. Die Durchimpfungsrate soll so steigen, Doppelimpfungen vermieden werden.

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In Österreich soll der E-Impfpass die papierenen Impfpässe ablösen. Start ist bei Kinderärzten und Allgemeinärzten.

In Österreich soll der E-Impfpass die papierenen Impfpässe ablösen. Start ist bei Kinderärzten und Allgemeinärzten.

© Dmitry Naumov / stock.adobe.com

WIEN. Im kommenden Jahr werden die notwendigen Systeme für den elektronischen Impfpass bei Allgemeinmedizinern, Kinderärzten und Amtsärzten implementiert. 2020 wird dann der E-Impfpass angewendet. Das berichtet Gesundheitsstadtrat Peter Hacker aus Wien in einer Mitteilung der dortigen Ärztekammer. Wien ist neben Niederösterreich und der Steiermark eine der Pilot-Regionen bei der Umsetzung des elektronischen Impfpasses.

Der E-Impfpass, der die papierenen Impfpässe ablösen soll, wird mit einem zentralen Impfregister umgesetzt. Zudem findet eine Einbindung in die elektronische Gesundheitsakte ELGA statt. Mit dem ELGA-Gesetz, das Anfang 2013 in Kraft getreten ist, hat das österreichische Parlament eine Rechtsgrundlage für die Umsetzung der bundesweiten E-Akte geschaffen, die allen Gesundheitsanbietern sowie Patienten einen orts- und zeitunabhängigen Zugang zu Gesundheitsdaten ermöglichen soll. Das Gesetz sieht einen stufenweises Rollout bis 2022 vor, erste Pilotprojekte laufen bereits auch hier.

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres begrüßt in der Mitteilung die Einführung des E-Impfpasses, „weil dieser ein Plus an Qualität in der Gesundheitsversorgung und mehr Service für Patientinnen und Patienten sowie auch für die Ärzteschaft bringt.“ Ziel sei es, die Durchimpfungsrate in Österreich zu erhöhen und Doppelimpfungen – etwa bei Tetanus – zu vermeiden, da über den E-Impfpass der aktuelle Impfstatus der Patienten schnell eingesehen werden könne. Auch an anstehende Impfungen könne besser erinnert werden. Ebenfalls verbessern soll sich die Reaktionsfähigkeit im Pandemiefall durch unmittelbar verfügbare Informationen über gefährdete nicht geimpfte Personen.

Die Pilotierung beginnt im Rahmen des Kinderimpfkonzepts mit Kindern von 0 bis sechs Jahren beziehungsweise mit dem Schuleintritt. Voraussichtlich im Jahr 2021 soll der E-Impfpass in Vollbetrieb gehen und auf das gesamte Bundesgebiet ausgerollt werden, heißt es in der Mitteilung. (run)

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